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Spezialist für Videoüberwachung und Streaming

Artec übt Achterbahn fahren

Kaum neun Monate am Kapitalmarkt haben die Brüder Hoffmann schon alle Höhen und Tiefen auf dem glatten Börsenparkett miterlebt. Eines jedenfalls beherrschen die Vorstände souverän: Viel Positives mitzuteilen ohne viel zu sagen. Die Börse jedenfalls ist klüger geworden.

Autor:Martin Fryba • 4.4.2007 • ca. 1:05 Min

Artec-Vorstände Ingo (links) und Thomas Hoffmann - können sich vor Aufträgen und potenziellen Investoren kaum retten

Digitale Videoüberwachung und Übertragungstechnologien für Audio- und Videodateien, zwei Felder, denen derzeit unbestritten hohe Wachstumsraten vorhergesagt werden. Die kleine Firma Artec Technologies AG aus Diepholz bei Oldenburg spart mit entsprechend positiven Marktprognosen nicht, wenn sich die beiden Vorstände, Gebrüder Ingo und Thomas Hoffmann, zu Wort melden. Gestern war es soweit.

Großauftrag einer Nachrichtenagentur aus dem Emirat Katar, ein weiterer größerer Auftrag im Bereich Videoüberwachung, viele weitere Anfragen aus dem In- und Ausland, Interesse namhafter nationaler und internationaler Medien- und Telekommunikationsunternehmen an einer engen Zusammenarbeit, strategische Beteiligungen in Artec nicht ausgeschlossen. Fast überflüssig zu erwähnen – Artec tut es dennoch – dass man im ersten Quartal deutlich gestiegene Auftragszahlen habe. Immerhin verraten die beiden Vorstände dann doch noch Konkretes: Der Umsatz soll von 2,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 3,5 bis 4 Millionen steigen.

Zu Zeiten des Neuen Markts hätte so eine Meldung ausgereicht, um den Börsenwert von Artec auf einen Schlag um die Hälfte steigen zu lassen. Nach zahlreichen Luftnummern ist der Kapitalmarkt klüger, vor allem aber vorsichtiger geworden. Auf die gestrige Meldung von Artec jedenfalls reagierte die Börse kaum. Der ohnehin kleine Börsenneuling verzeichnete einen minimalen Handel seiner Aktien. Immerhin zeigen die letzten Wochen wieder einen Aufwärtstrend, nachdem die Papiere kurz nach ihrer Emission im Sommer vergangenen Jahres erst unter ihren Ausgabepreis von 5 Euro sanken, um dann wenige Monate später auf über 10 Euro in die Höhe zu schnellen. Nach zwei weiteren Dellen berappelt sich die Artec-Aktie derzeit wieder. Gestern Nachmittag notierte sie bei 7,65 Euro.