Astaro nimmt Enterprise-Kunden ins Visier
Der Security-Spezialist Astaro nutzte seine EMEA-Partnerkonferenz in Lissabon, um den Channel auf das Enterprise-Segment einzuschwören. Mit neuen Produkten und einer breiten Marketingkampagne für Endkunden will der Hersteller das Geschäft ankurbeln. Das Gesamtgeschäft soll von qualifizierteren Leads und direkterer Kommunikation mit den Partnern profitieren.
Der Unified-Threat-Management- Experte Astaro hat sich mit seinen neuen Gateway-Lösungen für Web- und E-Mail-Security in den Wettbewerb um Unternehmenskunden eingeschaltet. Der Hersteller will hoch hinaus und untermauerte dies auf der europäischen Channel-Konferenz in Lissabon sowohl in technologischer und marketing-relevanter als auch in personeller Hinsicht. »Mit der Ernennung von Richard Walford zum neuen Entwicklungs- Chef machen wir einen großen Schritt in Richtung Enterprise «, sagt Walter Schumann, General Manager & Senior VP Sales EMEA bei Astaro. Walford verantwortet vom Stammsitz in Karlsruhe aus die Entwicklungsteams und Produkt-Roadmap.
Letztere offenbarte den Partnern nach den jüngst vorgestellten Web- und Mail-Gateways noch einige Neuheiten: So wird Astaro auch seine klassische UTM-Serie »ASG« um die Enterprise- fähige Appliance »ASG 625« nach oben erweitern. Sie soll voraussichtlich noch im Dezember auf den Markt kommen. Schumann betont jedoch, dass es sich bei den neuen Produkten nicht um eine Verschiebung der Prioritäten handele, sondern um eine wichtige Erweiterung. »Der Enterprise-Markt ist ein wichtiges Segment, das wir nicht ignorieren können«, so der Europa- Chef. Große Unternehmen hätten häufig nicht mehr die Ressourcen und Budgets für kostspielige Einzellösungen. »Unser Fokus liegt aber weiter auf kleinen und mittleren Unternehmen «, betont Schumann. Und wie zum Beweis stellt Astaro das bisher kleinste ASG-Modell in Aussicht – ohne allerdings ein Veröffentlichungsdatum zu nennen. Wohin die Reise für Astaros Flaggschiff grundsätzlich gehen soll, zeigte CTO und Mitgründer Markus Hennig. Release 7.4 wird über einen neuen HTTPS-Proxy und eine Antiviren-Engine von Avira verfügen. 7.4 geht in den nächsten Wochen in die Betaphase und soll bereits im Dezember erhältlich sein. Hennig verweist auf die entscheidende Rolle der Partner bei der Planung neuer Funktionalitäten und der gesamten Produkt-Roadmap: »Sie sind unsere wichtigste Quelle, was im Markt gewünscht wird.« Dass diese Quelle in der Vergangenheit manchmal recht ungenutzt dahintröpfelte, hat der Hersteller mittlerweile verstanden. Direkte Ansprache, aber auch institutionalisierte Prozesse wie der »Feature Request« oder die Astaro Launch Days sollen den Austausch fördern.
Aggressives Marketing
In der Kommunikation mit dem Endkunden setzt Astaro künftig auf »aggressives Marketing«, wie Schumann ankündigt: »Wir wollen weg von der Wischiwaschi- Werbung hin zu klaren Aussagen. « Die gezieltere Kundenansprache durch Online-Kampagnen und gemeinsame Partner- Veranstaltungen wie das »Event in a Box« sollen neben einer Stärkung der Marke Astaro auch qualifizierte Leads bewirken. Ein wichtiger Baustein der neuen Kampagne ist das neue »Try before you buy«-Programm, mit dem der Hersteller die Web- und EMail- Security-Gateways aktiv im Markt platzieren will. Das ursprüngliche Vorhaben, diese Teststellungen direkt abzuwickeln, stieß bei den Partnern allerdings auf heftige Ablehnung. Schumann reagierte prompt und verlinkt den interessierten Kunden künftig auf Wunsch auch direkt mit einem Partner.