Asus wächst trotz Krise
Trotz abflachender Wachstumszahlen will Netbook-Pionier Asus 2009 mit einem Plus beenden. Das Wachstum kommt allerdings größtenteils durch die günstigen Netbooks. Das geht zu Lasten von Umsatz und Gewinn, öffnet aber auch neue Chancen im TK-Kanal und sogar im Projektgeschäft.
Während PC-Hersteller die Folgen der Wirtschaftskrise besonders heftig zu spüren bekamen, scheint Asus das Krisenjahr relativ unbeschadet zu überstehen. Vertriebsleiter Jan Schneider ist mit dem Geschäftsverlauf der ersten drei Quartale 2009 jedenfalls zufrieden. »Wir liegen jetzt schon über dem Vorjahr. Vor allem das dritte Quartal war extrem stark.« Lediglich im zweiten Quartal, traditionell das schwächste, sei die Nachfrage zurückgegangen, aber bei weitem nicht so stark wie bei anderen Herstellern. »Da wir nach wie vor einen klaren Schwerpunkt auf Consumer haben, sind wir davon ziemlich verschont geblieben«, so Schneider. Auch für das vierte Quartal ist er optimistisch: »Die Nachfrage ist stark. Wir werden unsere internen Ziele 2009 erreichen.«
Zum Jahreswechsel hatte Asus seine Führungsmannschaft in Deutschland komplett neu aufgestellt und mit Jörg Schläfke als Country Manager erstmals ein deutsches Management an Bord. (CRN berichtete in Ausgabe 22/2009.) Für 2009 hatte Schläfke einmal mehr den Ausbau des Channel-Geschäfts auf der Agenda, für das er mehr interne Ressourcen bereitstellen wollte. »Wir haben Kapazitäten in Richtung Channel verschoben und das Channel-Geschäft ist im Vorjahresvergleich sogar gewachsen«, bestätigt Schneider. Bewährt hätte sich auch das im Frühjahr gestartete »Dealer’s Choice«-Programm, bei dem Händler ausgewählte Asus-Produkte zum Vorzugspreis erhalten. Derzeit biete Asus sogar vier Produkte exklusiv für Fachhändler an, die nicht in anderen Kanälen landen. Damit wäre auch das Problem »Schweinepreise« etwas eingedämmt, versichert der Vertriebsleiter: »Im vergangenen Jahr war Preisstabilität noch ein großes Problem, aber seit ein paar Monaten haben wir die Preise besser im Griff.«
Kanalverschiebung
40 Prozent der verkauften Mobilrechner sind bei Asus bereits Netbooks – und der Anteil wächst. Das führt auch zu Umwälzungen im Channel. »Der EeePC ist ein interessantes Produkt für Bundles. Deshalb ist von allen Kanälen der TK-Bereich am stärksten gewachsen«, so Schneider. Aber auch immer mehr Corporate-Kunden, vor allem im SMB-Segment, interessierten sich für die preisgünstigen Minis. Im Frühjahr hat Asus eigens einen Mitarbeiter fürs Projektgeschäft eingestellt. »Der geht derzeit völlig unter«, so Schneider. »Das sind nicht die ganz großen Projekte, eher kleine und mittelständische Unternehmen, Städte und Kommunen, Schulen.« Auch mit Notebooks konnten einige Projekte gewonnen werden. Deshalb baut der Hersteller jetzt das B-2-B-Produktportfolio aus. Demnächst kommt ein SMB-Notebook mit Features wie Non Glare-Display, das auch für den kleinen und mittleren Fachhandel interessant sei, auf den Markt.