Zum Inhalt springen
Verwirrung um Hyundai-Label

Auch Blue H ist Hyundai

Hyundai ist eine weltweit bekannte Marke, doch Hyundai-Produkte sind längst nicht mehr unter dem Dach eines gemeinsamen Unternehmens. So bietet auf dem deutschen IT- und UE-Markt neben Hyundai IT auch Blue H Hyundai-gelabelte Geräte an.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.9.2008 • ca. 1:45 Min

Hyundai ist mittlerweile nicht zuletzt durch die gleichnamige Automarke weltweit ein Begriff. Neben Samsung und LG zählt das Label zu den bekanntesten koreanischen Marken. Die Elektroniksparte wurde allerdings schon vor einigen Jahren an Hynix ausgegliedert und später dann die IT-Tochter Hyundai Imagequest an Investoren verkauft und in Hyundai IT umbenannt. Die Lizenz umfasste in Deutschland nur ITProdukte, deshalb werden hierzulande auch Fernsehgeräte von Hyundai unter dem Label »Vuon« angeboten.

In Italien stellt sich die Situation anders dar. Seit dem 1. Juli darf die italienische Hyundai Imagequest sowohl IT-Produkte als auch Fernsehgeräte unter Hyundai- Label verkaufen. Diese kommen wiederum durch die deutsche Vertriebstochter Blue H hierzulande auf den Markt. Blue H-Geschäftsführer Harald Borutta, einstmals Sales Director bei Hyundai IT, sieht allerdings kein Konkurrenzverhältnis zu seinem ehemaligen Arbeitgeber: Wir ergänzen uns und arbeiten auch in manchen Bereichen zusammen«, erklärt er. Man sei bestrebt, dass es im Produktportfolio keine Überschneidungen gebe.

Borutta ist nun für den Aufbau des Blue H-Vertriebs für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig. Neben HD-Media-Recorder, Festplattenspeichersysteme und mit eingebauten DVD-Player ausgestatteten TV-Sondermodellen im Bereich der 48- bis 55-Zentimeter- Displays, die unter der Marke Hyundai verkauft werden, vertreibt BlueHauch SSD-Laufwerke von Mtron sowie TFT-Monitore und multifunktionale Displays unter dem Label Blue H. »Bei Fernsehgeräten konzentrieren wir uns auf reine Nischenprodukte. Bei der derzeitigen Preissituation mit geringen Gewinnspannen haben wir sonst gegen die A-Brands keine Chance«, meint Borutta.

Mit B.Com und Tarox hat Borutta schon namhafte Distributoren für sein Portfolio gewonnen. Mit einem Broadliner sei man derzeit »im Gespräch«, erklärt der Deutschland-Chef.

Der IFA-Auftritt von Hyundai Imagequest inklusive der deutschen Vertriebstochter Blue H stand allerdings unter einem weniger guten Stern. Zollbeamte riegelten den Stand ab und transportierten die Fernsehgeräte mit DVB-Tuner ab. Der Vorwurf des Rechteverwerters Sisvel: Lizenzgebühren sollen nicht korrekt bezahlt worden sein. Borutta ist sich jedoch keiner Schuld bewusst. »Wir haben für alle Produkte die Sisvel-Lizenzen bezahlt «, versichert er gegenüber Computer Reseller News. Das Problem: Die Hyundai-Komponenten wurden bei den chinesischen Auftragsfertigern DM Tech, Hampex und Ellion bezogen, an die Hyundai auch die Gebühren abgeführt hat. »Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass dort etwas schief gelaufen ist«, meint Borutta. Trotz entsprechender Papiere wollten die anwesenden Sisvel-Vertreter nicht von der Beschlagnahmung absehen. Es herrschen auch noch unterschiedliche Rechtsauffassungen, ob die Lizenzgebühren auch von Komponentenherstellern oder ausschließlich vom Fertiger des Endprodukts entrichtet werden können.

__________________________________________

INFO

Blue H-Deutschland
Landhausstraße 11, 72275 Alpirsbach
Tel. 07444-91116, Fax 07444-91117
www.blueh-deutschland.de