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Aufbruchstimmung bei E-Plus

Aufbruchstimmung bei E-Plus. Der drittgrösste deutsche Mobilfunk-Netzbe­treiber hat ­operativ wieder die Gewinnzone ­erreicht. Für mehr Wachs­tum sorgen vor allem Billigangebote wie Simyo und Base.

Autor:Redaktion connect-professional • 9.8.2006 • ca. 1:15 Min

Aufbruchstimmung bei E-Plus

Die aktuellen Geschäftszahlen der niederländischen Konzernmutter KPN sind Wasser auf die Mühlen des deutschen
E-Plus-Vorstandschefs Michael Krammer. Schon auf seinem vorherigen Posten beim österreichischen Mobilfunker Telering setzte er auf einfache Tarife und spek­takuläre Billig-Angebote. Genau wie in der Al­penrepublik geht dieses Rezept auch auf dem deutschen Markt auf. So verbuchte E-Plus im zweiten Quartal ­einen operativen Gewinn von 101 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres war ein Verlust von zehn Millionen Euro entstanden. Der Marktanteil des nach T-Mobile und Vodafone drittgrößten Anbieters in Deutschland wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,2 Prozent auf 14,5 Prozent.
Der Wachstumsmotor waren dabei Bil­ligangebote wie ­»Simyo«, »Base« und Ko­operationen wie »Aldi-Talk«. Ins­ge­samt hat E-Plus inzwischen knapp drei Millionen Kunden über diese Vertriebsschiene gewonnen. Trotz niedriger Ge­büh­­ren lässt die neue Klientel die Kasse bei E-Plus klingeln: »Die ­Kunden unserer neuen Marken machen deutlich höhere Umsätze, gleichzeitig gewinnen wir sie zu einem Bruchteil der Kosten klassischer Mobil­funk­kunden«, erläuterte Krammer. Die Kos­ten für die Anwerbung eines neuen Kunden be­ziffert E-Plus mit 83 Euro, während der konventionelle E-Plus-Kunde rund doppelt so teuer erkauft werden muss. Um auch die Kernmarke pro­fitabler zu machen, stellte der Düssel­dorfer Mobilfunk-Carrier kürzlich den neuen Tarif »CleverOne« vor. Die Tarifstruktur verzichtet auf eine Grundgebühr, dafür kann sich der Kunde für unterschiedlich teure »Wertpakete« entscheiden. Das für Privat- und Businesskunden geeignete Angebot wird in der Branche zwar als wenig spektakuläre Neuerung angesehen. Trotzdem achtete Firmenchef Krammer auf ein wer­bewirk­sames Gimmick, das zum Markterfolg beitragen könnte: Netz­interne Gespräche berechnet der Anbieter mit lediglich ­einem Cent pro Minute ? ein Novum im deutschen Mobilfunkmarkt.