Auslaufmodell digitale Archivsysteme
Einer Umfrage zufolge stellen IT-Manager die Zukunft von eigenständigen DMS-Lösungen in Frage. Mittelfristig sind solche Systeme überflüssig, die Aufgaben werden vielmehr von betriebswirtschaftlicher Software übernommen.
Keine guten Nachrichten für Hersteller spezieller Software für digitale Archivierung von Dokumenten. Laut einer Studie des Druckerherstellers Océ sieht ein Großteil der deutschen IT-Manager keine Existenzberechtigung mehr für selbständige Archivsysteme im Dokumentenmanagement. 46 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen aus Unternehmen mit einem Umsatz von über 100 Millionen Euro glauben, dass spezielle DMS-Lösungen ein Auslaufmodell sind. Lediglich ein knappes Drittel der CIOs gesteht solchen Systemen eine dauerhafte Zukunft.
Die Skeptiker bezüglich eigenständigen Dokumenten Management Systemen glauben vielmehr, dass künftig die betriebswirtschaftlichen Kernsysteme die digitale Archivierung von Dokumenten übernehmen werden. Allerdings sind sie sich im Klaren darüber, dass eine solche Entwicklung, so sie denn kommt, nicht von heute auf morgen stattfinden wird. 22 Prozent der Befragten geben einen Zeithorizont von etwa 8 Jahren an, lediglich 6 Prozent der IT-Verantwortlichen meinen, dass DMS-Lösungen bereits in den nächsten vier Jahren zur Disposition stehen.
Offenbar trauen CIOs den Herstellern von ERP-Systemen zu, dass sie immer mehr Anwendungen in ihre Software integrieren und eine Art eierlegende Wollmilchsau aus ihren Systemen machen werden. Ganz überflüssig würden Firmen allerdings nicht werden, die sich auf Input-Output-Lösungen spezialisiert haben. »Insbesondere die intelligente Dokumentenerschließung, also die Übernahme unstrukturierter Daten in die digitalen Informationsprozesse eines Enterprise-Systems, wird weiterhin separat bleiben, weil sie eine sehr spezifische Funktion darstellt«, meint Johannes Schacht, Leiter Business Development bei Océ.