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Ausbau des Systemhaus-Geschäfts nach deutschem Vorbild

Bechtle knöpft sich Österreich vor

Die »Keimzelle« in Wien steht, jetzt soll das Systemhaus-Geschäft von Bechtle in Österreich blühen. CEO Ralf Klenk kündigt weitere Zukäufe im österreichischen Markt an.

Autor:Martin Fryba • 20.8.2008 • ca. 1:15 Min

Was das österreichische Systemhaus ACP in Deutschland vorexerziert, das nimmt sich nun auch Bechtle-Chef Ralf Klenk im Heimatland des Wettbewerbers vor: Zukauf von in der Region bekannten und etablierten Systemhäusern. Lange hat Bechtle gezögert, im Nachbarland mit dem Systemhaus-Geschäft aktiv zu werden. Mit dem kürzlich vollzogenen Kauf der Madras Computer in Wien ist laut Klenk die »Keimzelle « für eine flächendeckende Präsenz in Österreich angelegt. »Wir wurden in Österreichmit offenen Armen empfangen. Kunden und Hersteller begrüßten den Markteintritt eines starken Systemhauses wie Bechtle«, sagt Klenk. Eines weiteren starken Systemhauses, müsste es eigentlich heißen, denn in Österreich zählt ACP zu den größten seiner Branche. Klenk weiß das nur zu gut, will indes aber auch nicht unnötig viel Komplimente machen: »ACP muss man in Österreich ernst nehmen.«

Ernst meint es Klenk auch mit weiteren Zukäufen in Österreich. »Wir führen viele Gespräche mit Unternehmen, die sich in Bechtle einbringen wollen«, bestätigt der Bechtle-Chef. Was es allerdings mit Bechtle nicht geben wird: Ein Abweichen von der bisherigen Praxis, Systemhäuser vollständig zu übernehmen. Geschäftsführende Gesellschafter wird es bei Bechtle auch weiterhin nicht geben. »Es hat sich bewährt, dass alle Geschäftsführer neuer Systemhäuser die volle Verantwortung weiterhin tragen und für die Ergebnisse auch verantwortlich sind«, so Klenk.

Klenks neues Selbstbewusstsein in Richtung Österreich wird durch gute Zahlen im zweiten Quartal 2008 genährt: Ein organisches Umsatzwachstum von 7,8 Prozent auf 344,5 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern klettert um über ein Fünftel auf elf Millionen Euro.

Auffallend ist vor allem das gute Abschneiden des Systemhausgeschäfts. Außerdem kündigte Bechtle an, das E-Commerce-Geschäft im Ausland weiter auszubauen. In Kürze geht Bechtle in Irland an den Start, Portugal ist in Vorbereitung. Bechtle verkauft dann bereits in zehn europäischen Ländern Hard- und Software über seine Online-Plattformen.