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Benq-Werbung schockt Amerika

Da hat eine Werbeagentur mal so richtig daneben gegriffen: Für seinen neuen Mp3-Player »Musiq« warb der Hersteller Benq mit den Ruinen des World Trade Centers. Zwar hat der IT-Konzern die Werbung inzwischen zurückgezogen, doch der Image-Schaden wiegt schwer.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.12.2006 • ca. 1:05 Min

Die kontroverse Benq-Werbung in der englischen Version

Der IT-Konzern Benq bringt diese Tage unter dem Namen »Musiq« einen Mp3-Player auf den chinesischen Markt, dessen Design dem Aussehen der Erkennungsmarken amerikanischer Soldaten angeglichen ist. Während sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, landete das Unternehmen mit der begleitenden Werbekampagne einen viel schwerwiegenderen Fehlschlag. So war auf der Webseite des IT-Gadgets ein mit dem »Musiq« ausgerüsteter Junge vor einer Trümmerlandschaft abgebildet. Zwar lautete der dazugehörige Slogan salbungsvoll »Ich glaube daran, dass Musik Hoffnung schafft«, doch vor allem Amerikaner waren bei dem Anblick der Werbung schockiert: Bei der Ruinenlandschaft im Hintergrund handelte es sich um die noch rauchenden Trümmer des World Trade Centers.

Zwar war die kontroverse Werbung auf einer chinesischen Benq-Webseite platziert und auch nur für den dortigen Markt bestimmt, doch nachdem das pietätlose Werbebild in amerikanischen Weblogs auftauchte, war die Empörung groß. »Diese Werbung ist äußerst verletzend«, so der Kommentar eines New Yorkers. »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie die Flugzeuge in die Gebäude einschlugen und verzweifelte Menschen in den Tod gesprungen sind. Und Benq benutzt das jetzt um damit seinen Schrott zu verkaufen?« Bereits kurz nach den ersten Weblog-Berichten reagierte Benq und nahm die umstrittene Werbeanzeige aus dem Netz. Inzwischen ist auf der Musiq-Webseite nur noch ein Entschuldigungsschreiben des IT-Konzerns zu sehen. »Benq entschuldigt sich für die Gefühle, die durch diesen bedauerlichen Vorfall ausgelöst wurden«, heißt es in dem Schreiben. Man wolle alles tun, um ähnliche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden – den entstandenen Image-Schaden wird man dadurch allerdings nicht mehr rückgängig machen können.