Bitkom verurteilt zwangsweise Handy-Gebührensenkung
Der Branchenverband Bitkom ist gegen die zwangsweise Absenkung von Gebühren für die Weiterleitung von Handygesprächen. Der Hintergrund: Die Bundesnetzagentur hat entschieden, diese so genannten Terminierungsentgelte mit sofortiger Wirkung zu kappen.

Die Weiterleitungs-Gebühren berechnen Telefongesellschaften untereinander für die Weiterschaltung von Anrufen. Betroffen sind Telefonate innerhalb eines Landes. Im Netz von T-Mobile und Vodafone werden sie um gut 16 Prozent, bei E-Plus und O2 um knapp 19 Prozent reduziert. »Damit werden den Unternehmen Mittel entzogen, die anschließend für Investitionen in Netzausbau und -qualität fehlen«, so Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
Die Europäische Kommission will die Entgelte noch weiter senken und bereitet dazu eine europaweite Empfehlung vor. »Mobilfunkfirmen sollen de facto gezwungen werden, Kosten für eingehende Gespräche größtenteils selbst zu tragen«, so Prof. Scheer. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur und die aktuelle EU-Politik führten dazu, dass dringend benötigtes Geld für den Breitband-Ausbau fehlt. »Breitband ist als Standortfrage wichtiger als etwa der Straßenbau. Mit ihren aggressiven Markteingriffen schießt sich die Politik selbst ins Knie. Der Beschluss der Bundesnetzagentur steht im krassen Gegensatz zur Breitband-Strategie der Bundesregierung.«