Blick auf die physische Ebene
Maßnahmen zur Energieeinsparung im Rechenzentrum haben höchste Priorität - und dies aus gutem Grund. Aktuelle Studien belegen, dass allein die Stromkosten 30 bis 50 Prozent des gesamten RZ-Budgets ausmachen. Während ein Teil der Energie beispielsweise für den Betrieb der vorhandenen Server, Switches, Router und anderer Aktivkomponenten nötig ist, dient ein weiterer - großer - Teil wiederum zu deren Kühlung.Zur Senkung der Stromkosten in RZ existiert eine umfangreiche Palette an Hardware- und Softwarelösungen. Ehe ein Betreiber jedoch auf diese zurückgreift, sollte er genau prüfen, inwieweit gezielte bauliche Maßnahmen bei der Errichtung seines RZs zur Energieeinsparung beitragen, um zusätzliche Kosten von Anfang an zu minimieren. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang zu diskutieren, welche Entscheidungen sich bereits in der Planungsphase eines RZ treffen lassen, um die Energieeffizienz zu steigern. Daraus ergibt sich eine Reihe von praktischen Tipps, die auf der physischen Ebene in Betracht gezogen werden sollten, ehe ein RZ-Betreiber zu kostspieligeren, konventionellen Maßnahmen greift. Die geeignete Verkabelungsarchitektur Zwei gängige Verkabelungskonfigurationen finden sich heute im RZ: Top-of-Rack-Switching (ToR) und die strukturierte Any-to-All-Verkabelung (A2A). Die strukturierte Verkabelung nutzt Verteilerbereiche, um flexible, standardbasierende Verbindungen zwischen dem Equipment herzustellen. Patch-Felder, die eins zu eins mit den Switch-Ports und Server-Ports verbunden sind, haben über eine fest verlegte Verkabelung (Permanent Link) die gleiche Entsprechung in einem oder mehreren zentralen Verteiler-/Patch-Bereichen. Diese Bereiche können sich am Ende oder in der Mitte einer Schrankreihe befinden. Bei dieser Any-to-All-Konfiguration lässt sich jeder beliebige Switch-Port mit jedem Server-Port verbinden. In einer ToR-Konfiguration sind kleinere Edge-Switches (1 bis 2 HE) auf der obersten Rack-Position platziert und über kurze vorkonfektionierte Small-Form

