Bremer Igel Technology macht glänzende Geschäfte
Bremer Igel Technology macht glänzende Geschäfte. Während der Absatz von Desktops schleppend vorangeht, herrscht bei Thin Client-Herstellern Aufbruchstimmung. Allen voran bei Igel: Die Bremer haben ihren Absatz im vierten Quartal fast verdoppelt. Trotz des Erfolgs bleibt Igel-Chef Heiko Gloge sachlich nüchtern, wenn er auf Expansion angesprochen wird. Hanseatische Zurückhaltung, die auf eine 200 jährige Tradition zurückgeht.

Bremer Igel Technology macht glänzende Geschäfte
Auf so eine lange Tradition kann noch nicht einmal die Siemens AG zurückblicken, wie das Bremer Handelshaus Melchers, die Muttergesellschaft von Igel GmbH. Früher wurden Segelschiffe und Öllampen nach Asien verkauft, heute geht es anders herum: Igel lässt Thin Clients in Asien herstellen und vertreibt die Geräte in Europa und USA. Und das mit außerordentlichen Erfolg: Im dritten Quartal wurden 170 Prozent, im vierten 80 Prozent mehr Geräte abgesetzt als im Vorjahr. Neben Wyse, Neoware, HP und VXL ist Igel weltweit Nummer 5 im Markt, in Deutschland sogar an zweiter Stelle. Freilich: Mit weltweit rund 2,4 Millionen verkauften Geräten führen Thin Clients im Vergleich zu Desktops ein Schattendasein. Für Igel-Chef Heiko Golge kein Grund zur Klage, denn das Wachstumspotenzial versetzt ihn in Aufbruchstimmung: »Wir werden systematisch weitere Märkte erschießen«.Nicht unbedingt mit eigenen Niederlassungen, sondern über die Distributionspartner wie beispielsweise DNS für den bereits erschlossenen Markt Schweden. Systemhäusern rät Gloge eindringlich, sich mit Server based Computing, Basis für Thin Client-Infrastkturen, zu beschäftigen. »Ein sehr beratungsintensives Geschäft«, so Gloge, das Igel mit seinen rund 60 Mitarbeitern nicht abdecken kann und will, ebenso wenig Roll-Out und Installation. Geschäfte anschieben jedenfalls gehört zum Kerngeschäft von Igel. Daher haben die Bremer vor drei Jahren Key Accounter angestellt, die entsprechende Projekte in vertikalen Märkten initialisieren sollen. Mit der Barmer Ersatzkasse wurde ein namhafter Kunden gewonnen, der 9.000 Igel-Geräte nach individuellen Vorgaben orderte und bereits im Einsatz hat.