Cherry bricht Asien-Tabu
Der Oberpfälzer Tastaturenhersteller Cherry lässt erstmals seine neue Keyboard-Serie in Asien fertigen. Bisher setzte das Unternehmen ausschließlich auf seine Produktionsstandorte in Deutschland und Tschechien.

»Made in Germany« war immer das Credo der Auerbacher Tastaturenschmiede Cherry. Doch für die neuen Tastaturen im Consumer-Segment hat das Unternehmen erstmals einen Auftragsfertiger aus China beauftragt. Lange hatte sich Cherry dagegen gewehrt, doch wirtschaftlicher Druck zwang die Auerbacher nun, für die Geräte im Einsteigersegment die Fertigung auszulagern. »In den letzten sechs Jahren hatten wir mit sinkenden Absatz- und Umsatzzahlen zu kämpfen«, gibt Manfred Schöttner, Director Computer Input Devices & Business Development bei der Cherry GmbH zu. Es habe sogar Überlegungen gegeben, ganz aus dem Peripheriemarkt auszusteigen. Daher sei die Produktion in Fernost kein Tabu mehr.
Mit einer Reihe von Consumer-Produkten will Cherry verlorenen Boden gegenüber Logitech und Microsoft zurückgewinnen. Bisher lagen die Stärken des Keyboard-Spezialisten überwiegend im B2B-Umfeld.
Die Produktionsstandorte in Auerbach und in Tschechien bleiben jedoch erhalten. Die Business-Produkte sollen weiterhin in Europa gefertigt werden. Zudem bleibt auch die Entwicklungsabteilung in der Oberpfalz. Mittelfristig wird bei Cherry darüber nachgedacht, eine eigene Produktionsstätte in Asien aufzubauen.
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