Cisco stellt sich in der DACH-Region neu auf
Cisco fasst Deutschland, Österreich und die Schweiz zur DACH-Region zusammen und bildet Teams für die neuen Fokusthemen Collaboration, Data Center und Borderless Network. Im Gespräch mit Computer Reseller News erklärt der neue DACH-Chef Michael Ganser, wie sich die Nummer eins der Netzwerkbranche in Zukunft positionieren wird.
Cisco richtet sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz neu aus. Zum Start des Fiskaljahres 2010 Ende Juli werden die drei Länder zur DACH-Region zusammengefasst. Die Leitung übernimmt Ciscos Deutschlandchef Michael Ganser als Senior Vice President Cisco DACH.
Gleichzeitig schafft Cisco in der Region drei neue länderübergreifende Teams für die Architekturthemen Collaboration, Data Center und Borderless Network, die der Hersteller zu seinen neuen Fokusthemen macht. »Wir glauben, dass diese Themen eine Riesen-Chance für uns bieten, nicht nur die führende Netzwerk-Firma zu sein, sondern eine der wichtigsten Firmen der nächsten Dekade zu werden«, sagt Michael Ganser im Gespräch mit Computer Reseller News.
Vor allem im Data Center-Markt hat Cisco mit der Vorstellung seiner Rechenzentrumsarchitektur Unified Computing (UCS), zu der auch ein eigener Server gehört, für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Idee, Cisco wolle ins Geschäft mit Stand-alone Servern einsteigen, erteilt Ciscos DACH-Chef Michael Ganser jedoch eine Absage. »Hinter UCS steht nicht die Serveridee, sondern eine ganze Architektur«, stellt er klar. Das Rechenzentrum habe sich über 20 Jahre nicht nennenswert weiterentwickelt. »Jetzt gibt es die Idee, dass Computing, Netzwerk und Storage zusammenkommen.« Mit Unified Computing möchte sich Cisco ein größeres Stück vom Rechenzentrumskuchen sichern. Die ers-ten Produkte werden nun im Sommer ausgeliefert. »Wir reden aber erst einmal über einen sehr kontrollierten Marktzugang«, sagt Ganser. In Deutschland möchte der Hersteller zunächst rund zehn Kunden betreuen.
Je breiter sich Cisco im Markt aufstellt, desto vielfältiger werden allerdings auch die Anforderungen an die Partner. Die Mehrheit der Cisco-Händler kommt derzeit noch aus dem klassischen Netzwerkgeschäft und hat wenig Erfahrung im Vertrieb von Data Center-Lösungen. Das allerdings soll sich ändern. »Wir bieten die entsprechenden Plattformen an und versuchen die Reseller für die neuen Technologien zu begeistern«, sagt Ganser. »Es gibt immer Partner, die Chancen schnell erkennen. Der Rest zieht nach, wenn die an der Spitze Erfolg haben.« Gleichzeitig ist Cisco auch dabei, sein Partnernetzwerk für neue Spezialisten zu öffnen.
Während Cisco seine Wurzeln im Großkundengeschäft hat, positioniert sich der Hersteller zunehmend auch als Privatkundenmarke – und setzt dabei sowohl auf eigene Entwicklung als auch auf Zukäufe. »Unser Ziel ist es, das Cisco-Logo auch als Consumer Brand zu etablieren«, sagt Ganser. So hat Cisco nicht nur neue Produkte für Privatkunden vorgestellt. Auch das Collaboration-Flaggschiff Telepresence soll in den nächsten Monaten für Privatkunden erhältlich sein. »Da wird noch eine Menge von uns zu hören sein«, kündigt Ganser an.