Computacenter und der französische Patient
Computacenter und der französische Patient: Trotz leicht rückläufiger Umsätze hat der britische IT-Dienstleister Computacenter seinen Ertrag wieder gesteigert, wozu dieses Mal auch die deutsche Landesgesellschaft beitrug. Der Umbau des Produktportfolios zeigt erste Erfolge, jedoch nicht überall.
Nach vorläufigen Halbjahreszahlen zum Ende Juni hat Computacenter den Gewinn vor Steuern kräftig auf umgerechnet 21,3 Millionen Euro gesteigert. Der Konzernumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr dagegen leicht auf rund 1,63 Milliarden Euro zurück. »Die Verbesserung der Ertragslage von Computacenter ist ermutigend«, zog Ron Sandler, Chairman des britischen IT-Dienstleisters, ein positives Fazit. Er geht davon aus, dass die gute Entwicklung weiter anhalten wird.
In Deutschland, wo Computacenter zuletzt Verluste eingefahren hatte, schaffte der Konzern die Trendwende und meldet für das erste Halbjahr 2006 einen operativen Gewinn von rund 0,7 Millionen Euro, nach einem Verlust von knapp über zwei Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz stagnierte bei rund 437 Millionen Euro. Hierzulande, aber auch im Heimatmarkt Großbritannien, setzt der Konzern immer stärker auf Segmente, die höhere Margen versprechen als der reine Verkauf von PCs und Desktop-Support. Das sind vor allem Services im Netzwerkbereich sowie Betriebsübernahmen von IT-Anwendungen, die den Kunden aus eigenen Rechenzentren als Dienstleistung zur Verfügung gestellt werden.
Wie notwenig der Aufbau solcher unter Managed-Services zusammengefasster Dienstleistungen ist, zeigt ein Blick auf den französischen Markt, wo Computacenter noch überwiegend vom PC-Geschäft lebt. Die Erlöse stiegen hier zwar zweistellig auf rund 208 Millionen Euro, aus den roten Zahlen kommt die Landesgesellschaft aber nicht heraus. Der operative Verlust betrug in Frankreich knapp acht Millionen Euro, nach über elf Millionen Euro im Vorjahr. »Die Margen im Produktgeschäft stehen hier unter Druck, weil die Hersteller zunehmend direkt verkaufen«, bedauert Sandler.
