Computacenter stoppt Umsatzrückgang
Umsatz fast auf Vorjahreshöhe, Gewinn leicht verbessert, dennoch: mehr als ein erstes Anzeichen eines Fortschritts will Computacenter-Chairman Ron Sandler der vorläufigen Bilanz des Jahres 2006 nicht zugestehen. Das britische Systemhaus ist vor allem auf die deutsche Niederlassung nicht gut zu sprechen.
Richtig zufrieden kann der Vorsitzende des britischen Systemhauses Computacenter, Ron Sandler, mit der vorläufigen Bilanz 2006 nicht sein. Der Manager begnügt sich bereits mit einer Stagnation der Erlöse. Umgerechnet 3,32 Milliarden Euro hat eines der größten Systemhäuser Europas umgesetzt und damit nur unwesentlich weniger als im Vorjahr. Immerhin kletterte der Gewinn vor Steuern und außerordentlichen Kosten um sechs Prozent auf 55,6 Millionen Euro. »Das Ergebnis der Gruppe zeigt erste Anzeichen des Fortschritts aus den in den Vorjahren begonnenen Aktivitäten«, so das Fazit von Sandler.
Der Gewinn wäre noch höher ausgefallen, wenn die deutsche Landesgesellschaft sich bei zwei so genannten Shared-Services- Projekten nicht verkalkuliert hätte. Anlaufkosten seien zwar vorgesehen gewesen, aber die Gesamtkosten sind schließlich aus dem Ruder gelaufen. Die Verluste hätten in Summe »eine nicht akzeptable Höhe erreicht«, so die ungewöhnlich scharfe Formulierung in der Pressemitteilung, und »überschatten den grundsätzlich guten Fortschritt im deutschen Geschäft«.
Das Vorsteuerergebnis in Deutschland halbierte sich denn auch fast auf 4,1 Millionen Euro. Immerhin zogen die Umsätze hierzulande um 5,9 Prozent auf 958,4 Millionen Euro an. Dazu trugen vor allem ein gutes Schlussquartal bei sowie einige Outsourcing-Deals mit Airbus, Daimler-Chrysler, Bosch sowie ein Großauftrag von der DZ Bankengruppe, der Computacenter in den nächsten fünf Jahren rund 88 Millionen Euro in die Kasse spülen wird.
Hohes Wachstum bei Netzwerk-Services
Ein besonders hohes Wachstum meldet der IT-Dienstleister in seiner Sparte Netzwerk-Services. Weiter deutliche Zuwächse erwartet Computacenter für seine Sprachdatendienste Voice over IP und Voice on Demand. Auch die Sparte Helpdesk wird aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Kundschaft wie Adidas ausgebaut. In Erfurt, wo Computacenter vor zwei Jahren mit den Call-Center-Spezialisten Sellbytel das Gemeinschaftsunternehmen Helpbycom gründete, werden die Briten dieses Unternehmen künftig in Eigenregie führen.