Das Handy als Lebensretter
Jedem Menschen kann im Alltag etwas zustoßen. Helfer müssen dann schnell über Vorerkrankungen, Arzneimittel-Unverträglichkeiten oder Allergien Bescheid wissen. Oft sind verunglückte Personen aber nicht ansprechbar. Die Firma Pharmatechnik hat deshalb eine Software namens »AP1 Schutzengel« entwickelt. Sie macht fast jedes gängige Handymodell zum Lebensretter.


AP1 von Pharmatechnik zeigt auf Knopfdruck im Display unter anderem Foto, Adresse und wichtige Gesundheitsdaten des Besitzers an, außerdem Daten zu Krankheiten, eingenommenen Medikamenten und Impfungen, weiterhin Hinweise auf eine Patientenverfügung. Angehörige, die Stammapotheke und der Hausarzt können direkt aus der Applikation heraus angerufen werden.
Die Software stellt zusätzlich weitere Informationen zur Verfügung, etwa die Nummer des Giftnotrufs, Sperrnummern für Handy und Scheckkarten sowie die wichtigsten Notrufnummern in Europa.
Über Funkzellenortung können die nächst gelegenen Notdienstapotheken, Tankstellen und Geldautomaten gefunden werden, ebenso wie 180.000 Ärzte und 3500 Kliniken. GPS wird noch nicht unterstützt. Da immer mehr Mobiltelefone mit einem entsprechenden Chip ausgestattet sind, bietet es sich an, auch diese Funktion zu integrieren.
AP1 ist zum Start auf rund 150 Handymodellen von Nokia und Sony-Ericsson lauffähig, bis Jahresende sollen es über 300 sein. Die Software kann vier Wochen kostenlos getestet werden. Anschließend verlangt Pharmatechnik eine monatliche Gebühr von etwa fünf Euro.
Medikamente via Handy nachbestellen
Die Daten werden vom Besitzer selbst oder nach Absprache von der Stammapotheke des Nutzers gepflegt. Über AP1 lassen sich auch Medikamente nachbestellen; außerdem erinnert die Anwendung den Nutzer an die vorgeschriebenen Einnahmezeiten der Mittel.
Weitere Zusatzfunktionen sind unter anderem Erste-Hilfe-Tipps, Ratgeber, die regelmäßig aktualisiert werden, sowie Informationen zum Pollenflug. AP1 ist in Apotheken und per Internet-Download erhältlich.
Daten auch für Handy-Diebe zugänglich
Ein mögliches Problem beim AP1: Sollte das Handy gestohlen werden, gelangen damit auch sensible Daten des Besitzers in falsche Hände.
Einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt es jedoch nicht, weil die Informationen ja nicht verschlüsselt oder nur nach Eingabe einer PIN ausgegeben werden können. Dies würde dem Zweck des Notfall-Handys zuwiderlaufen.