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Apple MacBook Air

Das wohl dünnste Notebook der Welt

Viele Gerüchte hat es gegeben und nun ist es raus: Ja, Apple hat ein neues Notebook im Angebot. Apple-Chef Steve Jobs stellte gestern auf der MacWorldExpo in San Francisco das "MacBook Air" vor - für viele das Highlight der Messe. Doch ist dieses neue Gerät so revolutionär wie erwartet?

Autor:Redaktion connect-professional • 16.1.2008 • ca. 2:00 Min

Soll das dünnste Notebook der Welt sein: Apple MacBook Air

In der Keynote musste die Sony T-Reihe für den Vergleich zum neuen Apple herhalten. Jobs zog mehrfach die Parallele zum ultraportablen Subnotebook und unterstrich, wieso das MacBook Air überlegen sei.

Das MacBook Air misst an seiner dünnsten Stelle lediglich 0,4 cm, während die maximale Gehäusehöhe mit kaum mehr als 1,9 cm schmaler ist als die dünnste Stelle anderer Notebooks - das Vaio TZ misst immerhin 22,5 mm an der dünnsten Stelle. Es ist mit einem 13,3-Zoll-Breitbild-Display (Auflösung 1280 x 800 Pixel) mit LED-Hintergrundbeleuchtung, einer hintergrundbeleuchteten Tastatur in voller Größe, einer integrierten iSight-Videokamera und einem Trackpad mit Multitouch-Unterstützung für die Finger-Gestensteuerung ausgestattet. Das MacBook besitzt einen 1,6 GHz beziehungsweise 1,8 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor mit 4 MByte L2 Cache, serienmäßigen 2 GByte RAM, eine 80 GByte 1,8-Zoll-Festplatte beziehungsweise 64 GByte Solid-State-Disk und die 802.11n-Draft-WLAN-Technologie sowie Bluetooth 2.1 mit EDR. Verzichtet hat Apple auf mehr als einen USB-Anschluss, Firewire-Ports, drahtgebundenes Netzwerk und ein optisches Laufwerk.

Auf den ersten Blick erscheint das neue MacBook wirklich überragend gut. Es ist schließlich nur 1,36 Kilogramm leicht und soll bis zu 5 Stunden Laufzeit ermöglichen. Doch beim genaueren Hinsehen wird schnell deutlich, dass es nicht so innovativ ist wie es scheint. Der Verzicht auf die Schnittstellen zum Anschluss externer Geräte zwingt Anwender dazu eine Handvoll Adapter mitzuschleppen, wohlgemerkt nachdem diese optional erworben wurden. Besonders erstaunlich: Apple verzichtet im MacBook Air auf die hauseigene Firewireschnittstelle. Hier werden gestandene Apple-User mit diversen externen Firewire-Geräten gehörig verprellt. Wenigstens findet sich der Anschluss für externe Displays am Gerät. Doch nur in Form eines Micro-DVI-Ausgangs. Auch hier werden demnach Adapter fällig, je nachdem ob VGA oder DVI gewünscht sind. Diese Adapter befinden sich wenigstens direkt im Lieferumfang. Fest verbauter Akku, fest installierter RAM und ebenso fest verbaute CPU machen eine spätere Aufrüstung so gut wie unmöglich.

Zu guter Letzt steht die Beachtung des stolzen Preises an: Saftige 1699 Euro kostet das Einstiegsmodell in Deutschland, stolze 2868 Euro das Topmodell. Wie diese Preise zu erklären sind ist unklar. Liegen doch die amerikanischen Pendants bei 1799 US-Dollar (umgerechnet 1223 Euro) respektive 3098 US-Dollar (umgerechnet 2106 Euro). Ob verschiedene Steuern, Lieferkosten und Zoll die Differenz erklären können ist fraglich.

Andere Hersteller schaffen mit dem MacBook Air vergleichbare Rechner trotz guter bis vollständiger Ausstattung. So bringt das Sony Vaio TZ beispielsweise volle Schnittstellenvielfalt, UMTS-Modem und ein optisches Laufwerk bei geringerem Gewicht mit. Verzichten Kunden auf das Funk-Modem, bleibt der Preis sogar unter 2000 Euro. Auch Asus zeigt, dass es anders geht. Deren Eee-PC kann zwar nicht mit der Leistung des Apple-Rechners mithalten, wiegt jedoch nur 920 Gramm, ist kleiner und schafft immerhin auch 3 Stunden Betriebszeit bei einem Preis von unter 300 Euro.