Daten-SuperGAU bei Schlecker
Mit einem Daten-SuperGAU hatte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag offenbar der IT-Dienstleister der Drogerie-Kette zu kämpfen. Wegen einer Sicherheitspanne waren rund 150.000 Kundendatensätze über das Internet zugänglich.

Laut einem Bericht der Bild Zeitung hat eine Panne beim IT-Dienstleister der Drogerie-Kette Schlecker in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einem IT-SuperGAU geführt. Wegen einer Sicherheitslücke war es demnach von jedem Rechner aus problemlos möglich, über das Internet auf eine interne Kundendatenbank von Schlecker Online zuzugreifen.
Somit waren die Datensätze von etwa 150.000 Kunden inklusive Namen, Anschriften, und Email-Adressen offen einsehbar. Darüber hinaus waren damit auch die Email-Adressen von über 7 Millionen Newsletter-Kunden offengelegt. Ob sich jemand die Daten kopiert hat, um sie beispielsweise für Spam zu missbrauchen, ist bisher nicht bekannt. Schlecker geht jedoch davon aus, dass nur technisch versierte Personen mit sehr guten Kenntnis der Quelle diese anzapfen konnten.
Laut Schlecker wurde das Problem umgehend nach seiner Entdeckung behoben und die betroffenen Kunden sollen zeitnah informiert werden. Dennoch dürfte die Panne auch für andere Kunden des Online-Dienstleisters einen unangenehmen Geschmack haben. Unter anderem haben dort nach einem Bericht der dpa auch das Finanzministerium, die Allianz Versicherung, das Bundesverwaltungsgericht und der SPD-Parteivorstand Daten geparkt.
Update: Erste Nachforschungen bei Schlecker haben ergeben, dass wahrscheinlich ein interner Angriff Ursache der Datenpanne war und hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.