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Delikatessen

Messe München, Eingang West, Dienstag, 24. Oktober: Lange Schlangen vor dem Eingang. Ich rieb mir erstaunt die Augen. Wird die brave Fachmesse Systems doch wieder zum Publikumsmagneten?

Autor:Markus Reuter • 31.10.2006 • ca. 1:05 Min

Das Missverständnis klärte sich auf, als ich mir im Pressezentrum West meinen Ausweis abholen wollte: Ich war auf der Immobilienmesse Expo Real gelandet.

Zum Glück besaß ich ein Presseticket, ansonsten hätte ich von der Immobilien- nicht zur IT-Messe wechseln können. Denn ein Übergang zwischen den beiden Welten war eigentlich nicht vorgesehen. Ein Zaun am Freigelände trennte in West und Ost. Im Westen die reiche Immobilienwelt, im Osten die armen IT-ler. Am Mittag dann das nächste Ärgernis: Die Restaurants am Eingang Ost hatten geschlossen.

Also an einem kleinen Kiosk eine schnelle Käsesemmel (ohne Mayo, ohne Butter. Ich wusste nicht, dass so etwas überhaupt verkauft wird).

Später hörte ich, dass das Essen in der Kunstmesse München, der zweiten Veranstaltung, die parallel zur Systems lief, wesentlich besser sei. Kein Wunder, schließlich kam das Catering von Feinkost Käfer. Natürlich darf die Verpflegung nicht der ausschlaggebende Grund sein, über eine Messe zu urteilen. Aber der Großteil der Aussteller, mit denen ich sprach, zeigte sich über die schwache Publikumsnachfrage verärgert. In der Tat hat die Systems am Ende einen Besucherrückgang von zehn Prozent melden müssen. Und zwei große Veranstaltungen zeitgleich laufen zu lassen, war wirklich eine Schnapsidee.

Das bedeutet nicht, dass alles schlecht war. Es gab auch zufriedene Aussteller und einige Bereiche, wie Security und Storage, haben auch ganz gut funktioniert. Doch die Messe München wird reagieren müssen, wenn sie im nächsten Jahr wieder eine vernünftige Systems auf die Beine stellen will.

Unseren Messerückblick lesen Sie übrigens auf Seite 12 der Printausgabe.

Mit den besten Grüßen,

Markus Reuter