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Dell verkauft bei Wal-Mart

Dass sich Dell vom reinen Direktverkauf verabschiedet, ist schon länger klar. Was jetzt aber passiert, ist dennoch ein Paukenschlag: Ab 10. Juni stehen die PCs beim Handelsriesen Wal-Mart im Regal.

Autor:Martin Fryba • 24.5.2007 • ca. 1:00 Min

Seit er zu Jahresanfang wieder das Steuer des von ihm gegründeten Unternehmens übernommen hat, hat Michael Dell immer wieder angedeutet, dass er sich vom reinen Direktvertrieb verabschieden will. Nun macht er Nägel mit Köpfen: Ab 10. Juni werden in 3.000 amerikanischen und kanadischen Wal-Mart-Läden zwei Modelle der Dimension-Desktop-Reihe zu kaufen sein. Laut einem Dell-Sprecher ist das der erste Schritt in den globalen Retail. Analysten von Forrester Research kommentierten, der Schritt in die Warenhäuser bringe die Produkte einem sehr viel weiteren Kundenkreis näher. Es gebe aber ein kleines Risiko, dass das Billigheimer-Image von Wal-Mart auf Dell abfärbe.

Unabhängig davon hat Dell auch angekündigt, Consumer-PCs mit vorinstalliertem Linux in der Variante Ubuntu 7.04, die von der britischen Firma Canonical vertrieben wird, auszuliefern. Vorerst ist die Software für zwei Desktops (Inspiron E1505n und Dimension E520n) und ein Notebook (XPS 410n) vorgesehen. Service Upgrades können die Kunden für 30 Tage oder ein Jahr von Canonical erwerben. Vor einer Woche haben die Briten angekündigt, ab August ein deutsches Ubuntu-Zentrum in Münster zu eröffnen.

Ein Problem ist noch die Zusammenarbeit mit Multimedia wie MP3 und DVD. Dell kündigte an, es werde sich zusammen mit anderen Hardware-Herstellern um Lösungen bemühen. Analysten kommentierten, die Geräte seien nicht für Linux-Freaks, sondern auch für Geschäftsnutzer interessant. Allerdings liegt der Einstiegspreis von 600 Dollar oberhalb dessen, was vergleichbare Windows-PCs mittlerweile kosten.