Dell verkauft Rechner über Walmart
Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen hat Dell sein Direktvertriebsmodell gekippt, oder genauer gesagt ergänzt. So werden Rechnersysteme nun auch bei der Supermarktkette Walmart zu haben sein.

Um wieder die Nummer eins im PC-Markt zu werden, geht Dell neue Wege. Im vergangen Jahr hatte Hewlett-Packard den Hersteller als weltweit größten Anbieter von Personal-Computern abgelöst.
Deshalb gibt Dell nun die bisherige Strategie auf, Systeme ausschließlich über den Online-Direktvertrieb anzubieten. Ein erster Schritt besteht darin, in Nordamerika PCs über die Supermarktkette Walmart zu vertreiben.
Zunächst sollen dort nach einem Bericht des Wall Street Journal zwei Desktop-Modelle angeboten werden, beide für weniger als 700 Dollar. Für diesen Schritt hat Konkurrent HP allerdings nur Hohn und Spott übrig: »Dell wir mehr benötigen als nur einen Vertrag mit Walmart, um mit uns konkurrieren zu können«, sagte Scott Bradley, Executive Vice President von Hewlett-Packards PC-Bereich, gegenüber dem WSJ.
Doch auch Firmenkunden können Client-Systeme, Server und Storage-Systeme von Dell künftig über andere Quellen beziehen. Der Hersteller will professionelle Anwender verstärkt über Systemintegratoren und Value-Added-Reseller (VARs) bedienen.
Einem Bericht unserer Schwesterzeitschrift Computer Reseller News zufolge sehen das allerdings etliche Reseller und Systemhäuser mit Skepsis. Dell habe derzeit noch kein schlüssiges Fachhandelskonzept ist eines der Argumente. Außerdem gehe der Hersteller finanziell bis an die Schmerzgrenze, um an Projekte zu kommen.
Und noch ein Blick auf die lang erwarteten Linux-Rechner von Dell: Seit gestern sind drei Modelle mit der Linux-Distribution Ubuntu 7.04 zu haben, vorerst nur in den USA: neben zwei Desktop-Rechnern der »Dimension«-Reihe für 600 und 850 Dollar ein »Inspiron«-Notebook für rund 600 Dollar.