Der Channel ist Intels wichtigster Kunde
Branchenprimus Intel betont auf seiner Channel Conference nicht nur die herausragende Rolle des Fachhandels bei der Markteinführung neuer Technologien. Der Hersteller will seine Partner künftig stärker bei der Assemblierung von Notebooks unterstützen.
Intel gelobt Besserung: Nachdem die Channel Conference im vergangenen Jahr ausfiel, soll die Veranstaltung nun wieder im festen jährlichen Rhythmus stattfinden, wie Christian Ganz, Channel-Chef von Intel, ankündigt. Die Event-Reihe für den Fachhandel, zu der das Unternehmen insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmer erwartet, findet im Laufe des Oktobers an sieben Veranstaltungsorten statt.
Erstmals vergab Intel in diesem Jahr in Oberschleißheim die »Intel Channel Innovation Awards 2009«. Dieser Preis geht an Partner, die sich durch besonders pfiffige Produktideen auf Basis von Intel-Technologien auszeichnen. In der Jury war unter anderem Computer Reseller News vertreten. Der erste Preis ging an die Firma Car TFT aus Reutlingen, die ein breites Portfolio an PCs im Small Form Factor anbietet. »Mit dem ›Intel Channel Innovation Award‹ wollen wir einmal mehr betonen, wie wichtig die Impulse unserer Channel Partner sind«, betont Hannes Schwaderer, Deutschlandchef von Intel. Der Channel spiele eine entscheidende Rolle dabei, neue Technologien in den Markt zu bringen.
Eine große Herausforderung für den Fachhandel ist laut Channel-Chef Ganz die zunehmende Verdrängung von Desktop-PCs durch Notebooks, da im Fachhandel bisher vor allem Desktops assembliert werden. Nachdem Intel seine Common Building Block-(CBB-)Initiative für Notebook-Assemblierer aufgegeben hat, wird es für B-Brands nicht gerade einfacher gegen A-Brands wie Acer, Dell und HP auf dem umkämpften Markt für mobile Rechner zu bestehen. Als Hemmnisse für die Intel-Initiative erwies sich, dass die Komponenten-Hersteller bei Notebooks schwieriger auf eine Standardisierung festzulegen sind als bei Desktops und dass die Assemblierung dort für den Reseller per se anspruchsvoller ist. Das belegen auch die Zahlen: Während der Anteil der assemblierten Notebooks im Fachhandel nach den CRN-Channeltracks nach wie vor im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt, machen assemblierte Desktops seit jeher mehr als ein Drittel aus. Trotz der gescheiterten Common Building Block-Initiative will Intel aber diese Herausforderung annehmen und den Channel bei der Assemblierung von Notebooks künftig mit mehr Know-how unterstützen.
Die Verfügbarkeit von Server-, Notebook- und Desktop-CPUs aus dem Hause Intel scheint zwar im Allgemeinen zufriedenstellend. Grund zur Klage gibt es aber wohl doch: »Manchmal werden Intel-Partnern jedoch gerade nicht die allerneuesten Produkte angeboten, sondern diejenigen CPUs, die einfach gerade verfügbar sind«, moniert Franz Klaus, Geschäftsführer bei Elcom Computer und Datensysteme in Forchheim, im Gespräch mit Computer Reseller News.
Ein Verfügbarkeitsproblem hat Intel zudem bei SSDs, nachdem vor einigen Monaten eine fehlerhafte Firmware ausgeliefert wurde. »Die Verfügbarkeit von SSDs ist momentan schlecht«, bestätigt Swen Heiber, Business Manager Components bei Tech Data gegenüber CRN. Intels Channel-Chef Christan Ganz verspricht aber, dass die Verfügbarkeit von SSDs im vierten Quartal wieder erheblich besser sein soll.