Deutsche IT-Chefs optimistisch
Unerwartet optimistisch präsentierten sich momentan die deutschen Manager von Hewlett-Packard, EMC, Computacenter, Microsoft und Cisco. Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Kollegen sehen sie in der Krise auch einige Chancen für ihre Unternehmen.

Bill Gates sieht derzeit rabenschwarz für die Weltwirtschaft und IT-Unternehmen und rechnet damit, dass die gegenwärtige Krise drei bis vier Jahre anhalten wird. Dagegen betrachtet Robert Helgerth, Senior Director Partner & Mittelstand Microsoft Deutschland die gegenwärtige Situation als Chance, weil die Kunden verstärkt auf die IT setzen, um Kostenreduktionen zu erreichen. Auch Michael Hammerstein, Geschäftsführer EMC Deutschland betont, die IT-Anbieter müssten den Kunden in dieser Situation zu Effizienzsteigerungen verhelfen. Bei den Kunden gebe es derzeit drei Gruppen: »Einige machen Business as usual, einige verschieben Projekte und einige streichen Projekte.«
Auch Volker Smid, Vorsitzender der Geschäftsführung Hewlett-Packard Deutschland, erklärt, Kosteneinsparung sei dieses Jahr das Thema Nummer Eins bei den Kunden. Die Agenda der Kunden habe sich seit November verändert, ältere Pläne seien Makulatur. Es komme deshalb darauf an, sich schnell auf Veränderungen einzustellen. Zudem sei es dringlich, direkt mit den Kunden zu reden und nicht auf die Analysten von Gartner & Co. zu hören. Er sieht die Konsolidierung und Virtualisierung der Rechenzentren als die gebotenen Themen der aktuellen Zeiten. Es gehe darum, die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Auf der Hersteller-Seite sieht er eine Konsolidierungswelle heranrollen, bei der nur die Größten überleben werden. Die gegenwärtige Diskussion um die Vorteile von Software as a Service greife zu kurz, es gehe um Infrastruktur as a Service, der gesamte Stack sei wichtig. Sein Kollege, Oliver Tuszik, Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender Computacenter, sieht den klassischen IT-Verkäufer damit als aussterbende Art. Der Verkäufer müsse Berater werden und Prozesse verstehen.