Deutsche Unternehmen streichen 120 000 IT-Stellen
Deutsche Unternehmen streichen 120 000 IT-Stellen: In den nächsten vier Jahren bauen deutsche Unternehmen massiv IT-Arbeitsplätze ab, so eine aktuelle Studie von A.T. Kearney. Die meisten fallen der Verlagerung ins Ausland und dem Produktivitätszuwachs zum Opfer.
Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney beleuchtet in seiner neuesten Studie die Chancen und Perspektiven der deutschen IT-Industrie. Die Ergebnisse lesen sich vor allem für IT-Verantwortliche in Deutschland bitter: bis 2011 sollen demnach die Unternehmen 120.000 Stellen abbauen. Die meisten fallen der Verlagerung ins Ausland und dem allgemeinen Produktivitätszuwachs der IT zum Opfer. Knapp ein Drittel der Arbeitsplätze bleiben dagegen im Lande und werden »nur« zu hiesigen IT-Dienstleistern verschoben. Im Outsourcing sehen die Berater nämlich das Modell der Zukunft, das es den IT-Abteilungen möglich macht, sich auf die Kernaufgaben zu konzentrieren – und das ist die Unterstützung der Geschäftsprozesse.
»Eine effektive IT orientiert sich an den Kernprozessen des Unternehmens und soll Unternehmenswachstum und Effizienz unterstützen«, sagt Holger Röder, Vice President und Leiter der Strategic Information Technology Practice von A.T. Kearney in Deutschland: »Wir haben festgestellt, dass in fast allen Branchen die IT nur als Kostenfaktor und nicht als Werttreiber gesehen wird und sich möglichst rasch besser aufstellen muss. Dabei reicht es schon längst nicht mehr aus, dass die IT-Abteilung lediglich die Wünsche des Unternehmens erfüllt. Sie muss ihre spezifische, strategische Rolle im Unternehmen und der Branche verstehen, um das Unternehmen sowohl beim strategischen Einsatz der IT als auch im operativen IT-Betrieb optimal beraten zu können.«
Weniger Konzentration auf Technik, Reduktion der Wertschöpfungstiefe und vor allem intelligentes Outsourcing an IT-Dienstleister seien das Gebot der Stunde, so die Ergebnisse. Den erwarteten Boom beim Outsourcing beziffern die Verfasser der Studie ebenfalls: Werden derzeit von deutschen Industrieunternehmen insgesamt 13 Milliarden Euro für IT-Services an externe Anbieter gezahlt, was fast 35 Prozent der Gesamtausgaben entspricht, so soll dieser Anteil in den nächsten fünf Jahren auf etwa 80 Prozent ansteigen, was ein Volumen von rund 33 Milliarden Euro bedeuten würde.