Die unsichtbaren Fäden des weltweiten Netzes
Alles hat bekanntlich einmal ein Ende, auch das Leben von James Bond und Konsorten. Die klassischen »Intelligenz-Organisationen« (vulgo: Geheimdienste) haben im Zeitalter von Google Analytics und Google Street View schlicht ihre Daseinberechtigung verloren.

- Die unsichtbaren Fäden des weltweiten Netzes
- Globally Unique Identifier
- Tracking-Dienste kann man ausschalten
Mini-Kameras im Brillengestell, Atombömblein im Umschlag oder Schnellfeuergewehre im Auspuff - .was für ein fauler technischer Zauber von anno dunnemals! Das lässt einen fast so gähnen wie der legendäre dampfgetriebene Brieföffner von Stasi 1.0. Heute sind wir doch schon längst bei Stasi 3.4 oder besser bei Taliban 5.0. Die Individualisierung der Gesellschaft macht auch vor dem Bereich der staatlichen Spähtrupps nicht halt. Jeder kann heute sein eigenes und ganz individuell zugeschnittenes Spionage-Szenario entwickeln. Die Demokratisierung von Big Brother ist im vollen Gange.
Kurven im rechtsfreien Raum
Freilich darf man sich fragen, ob Big Brother das Zeug zum Demokraten hat. Vermutlich handelt es sich eher um eine Talibanisierung der »Dienste. Jeder ist sozusagen sein eigener Kriegsherr im Dschungel der Möglichkeiten. Videoüberwachung? Gesetzliche Vorschriften? Ach, was! Web-Cams sind handlich, leicht zu positionieren und ebenso leicht zu bedienen. Und sie bieten einen super-praktischen Zugang zum großen weiten Netz. Dort werden die Bilder dann Teil des Großen Grauen Ganzen, nabeln sich total vom Urheber ab und geraten endgültig in einen ominösen rechtsfreien Raum, wo sie auf die Bilder von Google Street View treffen, die ebenfalls in dieser Grauzone herumkurven.
Oder Verhaltensanalyse? Dafür eignet sich Google Analytics sehr gut. Mit diesem kostenlosen Tool können bekanntlich Webseitenbetreiber ganz viel über ihre Besucher erfahren. Neben der Auflistung der besuchten Webseiten und der jeweiligen Verweildauer wird auch eine Hypothese über den Wohnort der Besucher mitgeteilt.