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DIHK-Konjunkturbericht: Binnenwirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt

DIHK-Konjunkturbericht: Binnenwirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Konjunkturumfrage »Frühsommer 2005« des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt eine nach wie vor träge Binnenwirtschaft auf. Der Handel beklagt nach die flaue Konsumnachfrage, erwartet auch für die zweite Jahreshälfte keine wesentlichen Impulse.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.6.2005 • ca. 1:15 Min

DIHK-Konjunkturbericht: Binnenwirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt

Das klassische Konjunkturmuster Deutschlands trägt immer weniger, stellte heute Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertag, in Berlin fest. »Trotz Exportboom kommt die Binnenwirtschaft im Frühsommer nicht richtig in Fahrt. Die Investitionspläne der Unternehmen zeigen sich per saldo um vier Prozentpunkte schwächer als noch zu Jahresbeginn. Ersatzinvestitionen stabilisieren die Situation, für Erweiterungen reichen die Impulse jedoch zumeist nicht«, so Wansleben im Rahmen der Präsentation der Konjunkturumfrage »Frühsommer 2005«. Der Stimmungsbericht basiert auf Umfragen der 69 Industrie- und Handelskammern bei mehr als 22.000 Unternehmen. Nach wie vor schleppend bewege sich die Binnenkonjunktur. Gleichwohl löse sich der private Konsum »sachte aus seiner dreijährigen Starre«. Dementsprechend würden die Verbrauchsgüterhersteller die Lage als leicht verbessert bezeichnen. Auch beim Einzelhandel zeige sich eine leichte Stimmungsaufhellung. Trotzdem können Handelsunternehmen, Konsumgüterhersteller und Dienstleistungsunternehmen noch längst nicht aufatmen. So würden steigende Öl- und Energiepreise den privaten Haushalten Kaufkraft entziehen. Einzig der unaufschiebbare Ersatzbedarf und eine leichte Entlastungen bei der Einkommenssteuer würden im Gesamtjahr 2005 dazu führen, dass sich der private Verbrauch etwas aus seiner Flaute löst. Trotzdem gehen die Unternehmen davon aus, dass Investitionen, Beschäftigung und Konsum weit hinter dem zurückbleiben, »was in normalen Erholungsphasen der Konjunktur zu erwarten gewesen wäre«. Entsprechend geringfügig investieren die Unternehmen in neue Betriebsmittel. Der DIHK-Hauptgeschäftsführer prophezeit anhand der Umfrageergebnisse, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr um gut ein Prozent wächst. Die nachlassende Weltkonjunktur und eine insgesamt kraftlose Binnenwirtschaft drosseln das Konjunkturtempo, führte Wansleben weiter aus. Er betonte, dass die schwache Investitions- und Beschäftigungsneigung der Unternehmen nicht das letzte Wort sein müsse: »Die Aussichten auf Neuwahlen lässt die Unternehmen auf bessere geschäftliche Perspektiven hoffen.«