Distributor Devil mit neuem General-Kreditversicherer
Der Braunschweiger Distributor Devil arbeitet seit 1. Mai mit Euler Hermes als neuem Generaldienstleister für Warenkredite zusammen. Die Umstellung, in deren Rahmen die Bonität vieler Partner neu bewertet wurde, verlief problemlos.
Mit Wirkung zum 1. Mai wechselte die Devil AG den Generaldienstleister für Warenkreditversicherungen: Der Distributor kooperiert statt mit der Atradius Kreditversicherung nun mit der Euler Hermes Kreditversicherungs AG. Die Entscheidung basiere auf den Rückmeldungen vieler Fachhändler: Die Praxis von Euler Hermes erlaube vergleichsweise mehr Flexibilität für ihr Geschäft, beruft sich der Distributor auf die Aussagen von Fachhandelskunden. »Wir gehen davon aus, dass viele Handelspartner den Wechsel zu Euler Hermes begrüßen «, erklärt Gesamtvertriebsleiter Jörg Hasselbach.
Der Wechsel des Kreditversicherers dürfte indes auch eine strategische Entscheidung der Braunschweiger Firma für die künftige Handlungsfähigkeit sein: Schließlich hatte Devil in der turbulenten Zeit der Abspaltung vom Nedfield-Konzern vor einigen Wochen noch mit zurückgefahrenen Kreditlinien zu kämpfen. Der Wechsel sei für die Fachhandelskunden und für das eigene Haus gut gelaufen, betont man in Braunschweig. Im Zuge des Wechsels wurde die Bonität der Geschäftspartner neu bewertet, für einige Kunden haben sich gültige Kreditlinien geändert. Die Umstellung verlief jedoch unkompliziert, man habe ein positives Feedback von den Fachhändlern erhalten, da die Bedingungen für die meisten Kunden vorteilhafter ausfielen, erklärt der Distributor auf Nachfrage von Computer Reseller News.
Noch keine Entscheidung gibt es über die künftigen Eigentümerverhältnisse in Braunschweig: Seitdem Ende Februar das Insolvenzverfahren über die Devil- Mutter Tulip Beteiligungs GmbH eröffnet wurde, haben sich die wieder eingesetzten deutschen Manager um CEO Axel Grotjahn dem Zugriff des niederländischen Nedfield-Konzerns entzogen. Eine Lösung bei der Eigentümer- Frage ist noch nicht abzusehen. Weitere Entscheidungen zum Verlauf der Insolvenz seien frühestens Ende Mai zu erwarten.
Die vormalige Devil-Mutter Nedfield hat ihren Jahresbericht deshalb mit Verweis auf die Vorgänge in Deutschland verschoben. Wegen des Insolvenzprozesses wie auch wegen der ausbleibenden Berichte für das Jahr 2008 der Tochtergesellschaft könne man nicht ordnungsgemäß Rechenschaft ablegen. Der börsennotierte Konzern hat aber schon im März vorläufige Zahlen vorgelegt: Demnach rechnen die Niederländer mit einem um 5,7 Prozent verringerten Jahresumsatz von 352 Millionen Euro. Voraussichtlich werde man das Geschäftsjahr mit einem Verlust abschließen. Die Niederländer teilen ferner mit, dass man Rückstellungen in Höhe von zwölf Millionen Euro wegen möglicher Verluste durch das Insolvenzverfahren bilden müsse. Immer noch sind sich die Niederländer unklar darüber, wie man auf »die unvorhergesehene Situation, nicht mehr die Kontrolle über die Tulip Beteiligungs GmbH und seine Tochtergesellschaften (…) zu haben«, reagieren soll. Rechtliche Schritte behält sich die Firma vor.