Drei Monate Knast für Polizeischelte auf Facebook
Ein französisches Gericht hat ein erstaunlich hartes Urteil gegen einen 19-jährigen Facebook-Nutzer verhängt: Weil er über das Netzwerk einen Polizisten beschimpft hatte, wurde er wegen »öffentlicher Verunglimpfung eines Vertreters der Staatsmacht auf Facebook« zu drei Monaten Haft verurteilt.

Frankreichs Justiz kennt keinen Spaß, wenn es um die Integrität seiner Staatsdiener geht. Auch das Internet bildet hier keine Ausnahme, wie der aktuelle Fall eines 19-Jährigen aus Brest in der Bretagne zeigt:
Laut eines Berichtes der Zeitung »Le Journal du Dimanche« war der junge Mann nach einer Feier von der örtlichen Polizei angehalten worden. Als die Beamten bei einer Alkoholkontrolle feststellten, dass er nicht mehr fahrtauglich war, musste er die Fahrt beenden und einen Führerscheinentzug fürchten. Das erboste ihn offenbar so sehr, dass er sich anschließend auf Facebook zügellos über die Polizeibeamten ausließ und sie mit Beschimpfungen überdeckte.
Das Gericht empfand die Beleidigungen ebenso als ehrenrührig wie die klagenden beamten und verurteilte ihn wegen »öffentlicher Verunglimpfung eines Vertreters der Staatsmacht auf Facebook« zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten, sowie einem Bußgeld von 750 Euro. Damit kam er sogar noch relativ glimpflich davon: Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich sogar sechs Monate Haft beantragt, da er bereits mehrfach vorbestraft ist.