Droege: »Actebis wird seine Markt-Position ausbauen«
Die Droege Capital GmbH ist überzeugt mit der Actebis-Gruppe einen sehr guten Kauf gemacht zu haben: Der Distributor sei gut aufgestellt, Restrukturierungen wird es nicht geben. Im Gegenteil: Gemeinsam könne man die Marktposition der Actebis weiter ausbauen.
Eines stellt Peter Steinke, Sprecher der Unternehmensberatung und Beteiligungsfirma Droege, im Gespräch mit Computer Reseller News gleich klar: »Wir verstehen uns nicht als klassischer Private Equity Investor, wir sind an einem langfristigen Investment der Actebis-Gruppe interessiert.« Demnach sei auch nicht geplant das Distributionsunternehmen, das Droege für gut 40 Millionen Euro und damit vergleichsweise günstig von Arques erworben hat, als »Braut aufzuhübschen und wieder zu verkaufen«.
Arques hatte Mitte 2007 Actebis von der Otto-Gruppe für 110 Millionen Euro gekauft und wenige Monate danach auch den TK-Distributor NT Plus übernommen. Durch die Übernahmen nicht sanierungsbedürftiger Unternehmen hatte sich die Arques AG von ihrem Kerngeschäft entfernt und sah sich in Folge mit einer einsetzenden Krise konfrontiert, die bis heute anhält.
Restrukturierungsmaßnahmen bei der Distributionsgruppe seien laut dem neuen Actebis-Besitzer Droege weiterhin nicht nötig: Unter klassischen Bewertungsmaßstäben stünde die Actebis-Gruppe sehr gut da, verweist Sprecher Steinke auf die jüngst kommunizierten Halbjahreszahlen des Distributors.
Die Actebis-Gruppe setzte im ersten Halbjahr 2009 mit 1,6 Milliarden Euro zwar fünf Prozent weniger um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dafür stieg der Ebitda-Gewinn um fünf Prozent auf 23,1 Millionen. Auch beim Gewinn nach Steuern verzeichne man eine deutliche Steigerung.
Natürlich fallen die Margen im IT-Handel niedriger aus als in anderen Branchen. Und doch: »Actebis wird uns noch viele Freude machen«, sagt Steinke. Die Firma sei gut aufgestellt, auch vom Management sei man überzeugt: »Actebis kann sein Marktposition ausbauen – aus eigener Kraft und mit uns als Investor.« Droege geht trotz Wirtschaftskrise von einem weiteren Wachstum bei der jüngsten Akquisition aus. Das könne auch über Übernahmen erfolgen, sofern sich passende Gelegenheiten bieten. Konkrete Pläüne gebe es derzeit aber noch nicht, auch müsse man die wirtschaftliche Entwicklung bei allen Planungen beachten.