Ebay wird GM-Händler
Der frisch aus der Insolvenz gerettete US-Automobilkonzern General Motors verkauft seit dieser Woche Neuwagen über das Online-Auktionshaus Ebay. Vorerst auf Kalifornien begrenzt, wird das Pilotprojekt in der gesamten Automobilbranche aufmerksam beobachtet.

3-2-1-Meins. Dieser Ebay-Slogan klingt derzeit allzu einfach und verlockend in den Ohren der von geringem Absatz geplagten Automobilkonzerne. Laut einer Studie der Beraterfirma J.D. Power & Associates suchen inzwischen mehr als drei Viertel aller Interessenten auch im Internet nach neuen Autos. Doch ob eine Symbiose aus Automobilverkauf und Online-Auktion wirklich funktioniert, probiert jetzt erstmals das amerikanische Auto-Urgestein General Motors (GM) aus. Als Teil der vom neuen Chef Fritz Henderson ausgerufenen Revolution, beim gerade erst in Rekordzeit aus der Insolvenz geretteten Unternehmen, werden in einem kalifornischen Pilotprojekt jetzt erstmals Neuwagen der Marken Chevrolet, Buick, GMC und Pontiac über Ebay verkauft.
Vorerst kommen bei der Aktion »Our best cars – your best offer« jedoch nur Fahrzeuge einiger hundert Händler aus Kalifornien per Sofortkauf unter den Hammer. Als Anreiz für die Kunden gibt es einen Preisnachlass von nochmals über 1.000 Dollar gegenüber dem Besuch beim Händler. Bei entsprechendem Anklang soll das System zumindest auf die Vereinigten Staaten ausgeweitet werden. Ein Erfolg auf Ebay würde es GM nicht nur ermöglichen, den schwachen Marktanteil von unter 15 Prozent in Kalifornien zu verbessern, sondern es auch erleichtern, das eigene Händlernetz weiter zu verkleinern. Selbst wenn Ebay als Vertriebsweg sicher nicht für alle Marken in Betracht kommt, beobachtet die Autobranche deshalb gespannt, was aus GMs kalifornischen Träumen wird.