Ein normaler Hersteller
»Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?«, soll Adenauer einmal lakonisch gesagt haben.
Ähnliches dachte sich wohl das Management von PC-Hersteller Dell. »Es wird definitiv keinen Vertrieb über Distributoren geben«, sagte vor knapp einem Jahr der damalige Dell-Europachef Josh Claman. Als Direktvermarkter sei Dell entsprechend aufgestellt, »um auch ein paar Tausend Solution Partner direkt zu betreuen«.
Offensichtlich war dem nicht so. In den USA unterschrieb der Hersteller Distributionsverträge mit den Broadlinern Ingram Micro und Tech Data. Wie die US-Ausgabe der Computer Reseller News herausfand, soll diese Kooperation auch auf andere Regionen, beispielsweise Europa, ausgeweitet werden. Somit ist Dell ein ganz normaler Hersteller, der seine Produkte über Distributoren an Händler verkauft. Der Sonderweg wurde Schritt für Schritt aufgegeben.
Eine richtige Entscheidung, wie ich finde. Denn PCs sind Commodity- Produkte, ein Direktvertrieb an die Partner ist nicht nötig. Und dass die Distributoren alle Produkte, die eine Artikelnummer tragen, hervorragend verkaufen können, haben sie oft genug bewiesen. Wie die deutschen Distributoren, Kooperationen und Konkurrenten die neue Dell- Strategie beurteilen, lesen Sie in der Rubrik»Unternehmen« . Neuigkeiten auch von einem anderen PC-Hersteller: Kai Flore, CEO von Fujitsu Siemens, teilte am Montag in einer Pressekonferenz in München mit, wie es mit FSC weitergeht. So gibt es einen neuen Namen – Fujitsu Technology Solutions, was für CRN-Leser nicht neu ist, da wir dies bereits vor Wochen gemeldet hatten – und eine neue Strategie: FTS wird sich künftig in erster Linie auf Server und Storage konzentrieren und die weltweite Verantwortung für diese Produktlinien übernehmen. Weitere Details zur Zukunft von FSC, Verzeihung FTS, lesen Sie in der Rubrik »News«.
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter