Electronic Partner springt ins Haifischbecken Mobilfunk
Die Düsseldorfer Verbundgruppe Electronic Partner ist im vergangenen Jahr um überdurchschnittliche 6,5 Prozent gewachsen. Ausgerechnet das hart umkämpfte Mobilfunkgeschäft soll in diesem Jahr weiteren Zuwachs bescheren.
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Sattes Wachstum bei Electronic Partner (EP): Im Zentralumsatz Deutschland verbuchte die Verbundgruppe ein Umsatzplus von 6,4 Prozent. Absolut wuchs dieser von 1,38 Milliarden Euro auf 1,46 Milliarden Euro an. Der Zentralumsatz beschreibt das Einkaufsvolumen der EP-Mitglieder einschließlich des Lager- und Vermittlungsgeschäftes. International stieg der Zentralumsatz um 6,7 Prozent von 675 Millionen Euro auf 720 Millionen Euro. Insgesamt ist der Zentralumsatz somit um 6,5 Prozent von 2,05 Milliarden Euro auf 2,18 Milliarden Euro angewachsen. Der Gesamtumsatz bildet die Ergebnisse der Landesgesellschaften ab, an denen Electronic Partner in der Regel 100 Prozent hält. Dazu gehören Belgien, Deutschland, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen und die Schweiz. Minderheitsbeteiligungen wie in Ungarn oder Spanien sind nicht berücksichtigt. Auch bei den Mitgliederzahlen konnte EP zulegen, international um 5,4 Prozent, auf dem deutschen Heimatmarkt um 2,2 Prozent. Mit den guten Zahlen für 2007 übertrumpft EP nicht nur den durchschnittlichen Branchenzuwachs von rund drei Prozent um das Doppelte. Hier rückt Electronic Partner damit auch näher an Euronics heran. Die Euronics- Gruppe konnte ihren Zentralumsatz zuletzt um 4,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ausbauen (siehe CRN 6/2008).
Das überdurchschnittliche Wachstum führt EP-Chef Oliver Haubrich vor allem auf ein verändertes Verbraucherverhalten zurück: »Wir profitieren von einer neuen Welle der ›Flucht in die Qualität‹ der Verbraucher«, sagte der Geschäftsführungs-Vorsitzende auf dem alljährlichen EP-Branchentreff im Rahmen der Jahresveranstaltung vor zwei Wochen. Neben sehr preissensitiven Käufern etabliere sich zunehmend eine anspruchsvolle Käuferschicht mit Wunsch nach Qualität und Beratung. Um hohe Beratungsqualität bieten zu können, will die EP-Gruppe stark in die Fortbildung investieren. In diesem Jahr sollen deshalb zum zweiten Mal in Folge über eine Million für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ausgegeben werden. Weitere Investitionsschwerpunkte des Düsseldorfer Unternehmens liegen im zweistelligen Millionenbereich: Dazu gehört die Einführung eines umfangreichen neuen Warenwirtschaftssystems in allen europäischen Landesorganisationen, der Ausbau der hauseigenen Logistik und Logistik-Center sowie die Subventionen zur Modernisierung der Geschäftsräume der angeschlossenen Mitgliedshäuser und der eigenen Filialen.
Neue Expansionsmöglichkeiten erhofft sich das Unternehmen auch durch die Einführung eines neuen Mobilfunkkonzeptes: Seit Januar arbeitet EP hier direkt mit allen vier deutschen Netzbetreibern zusammen und kooperiert darüber hinaus mit dem Provider Freenet, der sich allerdings gerade in einer Umstrukturierungsphase befindet und sein DSL-Geschäft ausgliedern will. Die Verbundgruppe will die angeschlossenen Geschäftshäuser zu Vollsortimentern im Bereich Mobilfunk aufrüsten, einschließlich Reparaturservice über den »EP-Centralservice «. Warum EP ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt in das Haifischbecken Mobilfunkvermarktung springt, erläutert Jens Groß, EP-Bereichsleiter Telecom: »Keine andere Warengruppe bringt den Kunden so häufig wieder in das Geschäft.« Neben möglichen Cross-Marketing-Effekten vollziehe EP mit dem »Easy Tel- Konzept 2008+« den von den Mitgliedern seit langem geforderten Strategiewechsel, weg vomexklusivem Provider, hin zur direkten Netzvermarktung plus einem zusätzlichen Provider.