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Speicher-Primus kauft Data Domain

EMC baut sein Portfolio weiter aus

EMC positioniert sich längst nicht mehr als reiner Storage-Anbieter am Markt. Mit zahlreichen Akquisitionen – wie jetzt mit Data Domain – hat die Nummer eins im Speicher-Business ihr Portfolio rund um das Kerngeschäft deutlich ausgebaut. Kleine und mittlere Unternehmen gewinnen als Zielgruppe an Bedeutung.

Autor:Ulrike Garlet • 14.7.2009 • ca. 1:50 Min

EMC wächst immer weiter über seine Wurzeln als klassischer Speicherhersteller heraus. In den vergangenen zehn Jahren ist die Liste der Firmen, die die Nummer eins im Storage-Markt übernommen hat, in rasantem Tempo länger geworden. Mit Firmen wie Documentum, VMware, Rainfinity und RSA hat sich EMC dabei auch Know-how in Bereichen wie Archivierung, Virtualisierung und Security dazugekauft. In der vergangenen Woche hat sich EMC nach wochenlanger Bieterschlacht um Data Domain gegen Konkurrent NetApp durchgesetzt. Stolze 2,1 Milliarden Dollar zahlt der Speicherriese für den führenden Anbieter von Deduplizierungs-Technologie. EMCs Portfolio dürfte jedoch auch in Zukunft noch weiter wachsen. »Data Domain ist nicht unsere letzte Übernahme. Es werden noch weitere kommen«, sagt Frederik Maris, der bei EMC seit Anfang des Jahres das Channel- und Midmarket-Geschäft im Raum EMEA verantwortet, im Gespräch mit Computer Reseller News.

Neue Herausforderung

Für EMC werden mit dieser Strategie auch Reseller als Partner interessant, die keine klassischen Storage-Spezialisten sind. »Mehr und mehr werden wir auch mit Partnern zusammenarbeiten, die nur an einem Teil unseres Portfolios interessiert sind, aber nicht mit EMC Storage arbeiten«, gibt Frederik Maris als Ziel vor. Je breiter sich EMC aufstellt, desto vielfältiger werden allerdings auch die Anforderungen an die Reseller. Darauf hat EMC bereits im vergangenen Jahr reagiert und bietet in seinem Velocity-Partnerprogramm verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten an.

EMC baut dabei nicht nur sein Portfolio sondern auch seine Zielgruppe weiter aus. In seinem traditionellen Geschäft mit Großkunden erwartet der Hersteller nur noch moderate Wachstumsmöglichkeiten. Anders sieht es allerdings bei kleinen und mittelständischen Unternehmen aus. »Wachstumschancen sehen wir vor allem im SMB-Markt«, sagt EMEA-Channelchef Maris. In den vergangenen zwei Jahren hat EMC sein Produktportfolio bereits nach unten ausgebaut und vor allem mit »Lifeline« und »Retrospect« Produktlinien für kleinere Kunden geschaffen. Mit dem Kauf des Spezialisten für Consumer-Storage, Iomega, hat sich EMC die Tür in den Consumer- und SOHO-Markt geöffnet. Vor allem mit seinem NAS-Portfolio adressiert der ehemalige Consumer-Hersteller inzwischen auch Unternehmen bis zum Mittelstand. »Wir haben die Lücke zwischen EMC und Iomega jetzt fast geschlossen«, so Maris.

Auch die Integration der verschiedenen Channel, die sich EMC mit seinen Akquisitionen dazugekauft hat, schreitet weiter voran. Im Herbst wird der Storage-Riese zum ersten Mal auch die Händler seines Security-Bereichs RSA zu einem EMC-Partnertreffen einladen. Im kommenden Jahr können sich RSA-Partner dann für EMCs Velocity-Partnerprogramm zertifizieren. Das RSA-Partnerprogramm soll für reine Security-Spezialisten jedoch weiter fortbestehen. »Mit Iomega sind wir auf dem selben Weg, aber noch nicht so weit«, erklärt Maris.