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Dritte große Storage-Security-Allianz

EMC steigt mit RSA-Übernahme in den Security-Markt ein

EMC steigt mit RSA-Übernahme in den Security-Markt ein: Nach den kleineren Akquisitionen der letzten Wochen hat EMC jetzt den großen Deal gelandet: Für über zwei Milliarden Dollar wird der Storage-Hersteller den Sicherheitsspezialisten RSA übernehmen.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.7.2006 • ca. 1:45 Min

Mit einem Umsatz von 310 Millionen Dollar im vergangenen Jahr gehört RSA Security zu den Branchengrößen im Bereich Sicherheitstechnik. Das in Beford, Massachusetts, ansässige Unternehmen wurde vor allem durch seine »SecurID«-Tokens bekannt. In Verbindung mit der entsprechenden Server-Software sorgen diese für die Erstellung von Einmalpasswörtern zur Anmeldung an Unternehmensnetzwerken. 2005 gelang es RSA, 4,7 Millionen Lizenzen für diese Sicherheitslösung zu verkaufen, insgesamt konnte RSA allerdings nur einen geringen Umsatzanstieg ausweisen. EMC wird den Sicherheitsspezialisten nun für einen Kaufpreis von 28 Dollar pro Aktie übernehmen, was unter dem Strich eine Gesamtsumme von 2,1 Milliarden Dollar ergibt. Zusätzlich wird RSA-Chef Art Coviello den Posten des Executive Vice President bei EMC übernehmen. Die Zustimmung der Aktionäre vorausgesetzt, soll das Geschäft gegen Ende des dritten Geschäftsquartals 2006 abgeschlossen sein.

EMC-CEO Joseph M. Tucci gab nun öffentlich seine Genugtuung über den geglückten Kauf von RSA kund: »Dieses Unternehmen und dieses Marktsegment sind unglaublich heiß«, so der Firmenchef. Wie aus Börsenkreisen verlautete, waren in den letzten Tagen noch weitere Akteure an RSA interessiert, darunter auch der Branchenriese Hewlett- Packard. Der Speicherhersteller EMC hatte bereits in den letzten Wochen wiederholt in den Softwaresektor investiert, teils durch die Übernahme von Firmen wie Pro Activity und Kashya, teils durch den Ausbau eigener Forschungsabteilungen in China und Indien. Mit der Akquisition von RSA will EMC »sicherstellen, dass auch die Daten an sich geschützt werden«, so Tucci.

In IT-Branchenkreisen gibt es aber auch Stimmen, die sich eher überrascht zu der Akquisition äußern. Danach könne sich EMC jetzt zwar mit dem Sicherheitsprofil von RSA schmücken, vollkommen unklar sei aber, wie die kürzlichen RSA-Zukäufe der Antifraud- und Authentication- Anbieter Cyota und Passmark ins Portfolio von EMC passten, so etwa Dave Gilden, COO von Acuity Solutions. Für ihn besitzt der typische Provider von EMC-Lösungen ein komplett anderes Profil als die durchschnittlichen RSAPartner. Auch wenn die Synergieeffekte nicht auf der Hand liegen – EMC liegt mit der Akquise von RSA im Trend: Nach dem Merger von Symantec und Veritas im Juli 2005 und der Übernahme von Decru durch Network Appliance im August ist der jetzige Deal bereits die dritte groß angelegte Firmenfusion zwischen einem Storage- und einem Security-Unternehmen.

An der Börse sorgte der neueste Coup von EMC nicht so recht für Begeisterung, der Kurs von EMC fiel im nachbörslichen Handel sogar um vier Prozent. Die rege Expansionstätigkeit des Storage- Herstellers sorgt bei den Anlegern zunehmend für Verunsicherung.