Epson startet mit Einwegdruckern
Drucker kaufen, leerdrucken und zurückgeben, das ist ein neues Konzept, das Druckerhersteller Epson anbietet. Allerdings ist der Preis des »EC-O1« hoch und die Umweltfreundlichkeit muss erst noch bewiesen werden.
Druckerhersteller Epson will mit dem Tintenstrahldrucker »Epson EC-O1« ein völlig neues Verkaufsund Vertriebsmodell starten. Bei dem Printer können keine Patronen ausgewechselt werden. Vielmehr sind im Gerät Tintentanks integriert, die für maximal rund 9.000 Seiten reichen sollen. Nachdem die Tinte leer ist, wird das Gerät zum Händler zurückgebracht und anschließend von Epson recycelt. Um einen Anreiz zur Rückgabe zu geben, wird zum Gerätepreis von 349 Euro (UVP) noch 50 Euro Pfand erhoben.
Epson betont die besondere Umweltfreundlichkeit des Konzeptes. »Die Komponenten werden aufgearbeitet oder ersetzt«, erklärt Epson-Produktexperte Ottmar Korbmacher. So werde beispielsweise das Gehäuse wiederverwertet, während Elektronik und Druckkopf ersetzt würden. Nach Korbmachers Erfahrung wird bei 20 bis 30 Prozent der herkömmlichen Tintenstrahldrucker nur ein Satz Tintenpatronen nachgekauft bevor der Drucker entsorgt wird. Ob jedoch ein Recycling- Konzept für ein Einweggerät tatsächlich umweltfreundlicher ist, als ein Drucker, der mehrmals mit Patronen bestückt wird, muss erst noch belegt werden.
Ein weiteres Problem liegt in der Preisgestaltung. Zwar bietet der »EC-O1« nach Epson-Angaben einen Seitenpreis von vier Cent, doch mit rund 400 Euro Anfangsinvestition ist der Printer kein Schnäppchen. Wenn dann der Kunde auch noch erfährt, dass er womöglich ein Gerät mit bereits gebrauchten Komponenten erwirbt, wird er sich den Kauf zweimal überlegen. Zudem ist das Gerät eher für das B-2-B-Segment vorgesehen, in dem bei herkömmlichen Druckern sowieso ein häufigerer Patronen- oder Toneraustausch vorgenommen wird. Der Kunde muss erst überzeugt werden, dass er dann jedes Mal für 350 Euro einen neuen Drucker kaufen soll.
Deshalb kommt für Korbmacher dem Fachhändler eine besondere Rolle beim Verkauf des »erklärungsbedürftigen Produktes « zu. »Der Drucker ist auf den zweiten Blick eine echte Alternative «, ist sich der Epson-Manager aber sicher. Rund 200 Epson- Händler sollen für den »EC-O1« autorisiert werden. Die leeren Drucker können dann auch nur bei dem Händler zurückgegeben werden, bei dem sie gekauft worden sind.