Erfolglos: Kundenbindung mit Blondinen-Bildchen
Mit Hilfe des »vertrauensbildenden« Fotos einer hübschen Telefonistin hatte die Softguide GmbH gehofft, den Kunden eine visuelle Freude zu bereiten und so die Abbruchquote bei ihrem Online-Kontaktformular senken zu können. Entgegen aller Erwartungen stieg die Zahl der Abbrüche danach jedoch sogar noch weiter an.

- Erfolglos: Kundenbindung mit Blondinen-Bildchen
- Keine Veränderung mit Placebo-Bild
Die Softguide GmbH hat eine bisher fast schon als Online-Gesetz geltende Annahme als falsch enttarnt: Die Bilder schöner Frauen alleine helfen nicht weiter, um Besuchern den Aufenthalt auf einer Webseite nachhaltig zu versüßen. Nachdem die Quote der Abbrüche durch die Nutzer beim bisherigen Online-Kontaktformular von unter 50 Prozent im Jahre 2003 zuletzt auf über 83 Prozent gestiegen war, wollte Geschäftsführer Uwe Annuß dieser Entwicklung durch eine Neugestaltung gegensteuern.
Als »vertrauensbildende Maßnahme« wurde dazu auch das Bild einer hübschen blonden Service-Mitarbeiterin in die Seite eingepflegt, die rund 900 Mal pro Tag aufgerufen wird. Den klassischen Interneterfahrungen folgend, erwartete man sich dadurch eine merkliche Verringerung der Abbruchquote. Doch das war weit gefehlt, wie Annuß und seine Mitarbeiter mehr als überrascht feststellen mussten: »Eigentlich haben wir als schlechtestes Ergebnis eine gleich lautende Quote erwartet, insgeheim aber eine spürbare Verbesserung erwartet. Unsere Interessenten haben auf die Veränderungen im Formular auch relativ eindeutig reagiert. Aber leider nicht in Form von mehr Anfragen oder Download-Anforderungen, sondern mit einer noch höheren Zahl an Abbrechern!«.
In den zwei Wochen, in denen das Bild auf dem Kontaktformular erschien, stieg die Zahl der Abbrüche statt des erwarteten positiven Effektes nochmals um weitere drei Prozent an. Kaum wurde das Bild nach dem zweiwöchigen Testzeitraum wieder entfernt, sank der Anteil der abgebrochenen Kontaktanfragen jedoch wieder auf den vorherigen Wert.