Ex-Systemhaus-Chef läuft für seine Tochter durch die USA
Früher war Guy Fessenden der Geschäftsführer eines großen US-Systemhauses. Dann ging seine Firma pleite, seine Ehe zerbrach und seine Tochter erkrankte schwer. Doch Fessenden gab nicht auf und begann ein zweites Leben: Jetzt brach er zu einem monatelangen Marathon-Lauf quer durch die USA auf, um auf das Schicksal seiner schizophrenen Tochter aufmerksam zu machen.

- Ex-Systemhaus-Chef läuft für seine Tochter durch die USA
- Neue Hoffnung für die Tochter
Vor vielen Jahren war Guy Fessenden Chef von DIS Research. Der Value-Add-Reseller setzte 120 Millionen Dollar jährlich um war die Nummer 220 auf der VAR 500-Liste von CRN-USA. Fessenden brachte es mit seiner Erfolgsgeschichte damals sogar auf das Cover von CRN-USA. Doch die Glückssträhne endete abrupt: Nach dem Platzen der Dotcom-Phase im Jahr 2001 ging DIS Research pleite. Fast zeitgleich erkrankte seine Tochter an Schizophrenie und seine Ehe zerbrach. „Ich war damals innerlich zerbrochen und schaute den ganzen Tag nur noch Fernsehen“, berichtet Fessenden der US-Ausgabe der CRN. „Ich konnte als Vater nichts für meine Tochter tun. Sie verbrachte den Großteil der vergangenen Jahre in zwanzig verschiedenen Krankenhäusern“, so Fessenden, „sie wacht jeden morgen auf und hält sich nur noch die Hände vor das Gesicht.“
Doch trotz der hoffnungslosen Situation gab Fessenden nicht auf. Er zog am zweiten Oktober seine Laufschuhe an und startete am Atlantik, an der Küste von Tybee Island, eine abenteuerliche Reise. An diesem Tag lief er über 26 Meilen. Insgesamt will er in 140 Tagen 100 Mal den Marathon absolvieren. Über diesen Lauf quer durch das Land will Fessenden Geld sammeln und auf das Schicksal von psychisch Kranken aufmerksam machen. Und stoppen will er erst, wenn er im Februar nächsten Jahres den Pazifik erreicht. „Menschen, die Ähnliches durchgemacht haben, verstehen mich. Ich traf kürzlich eine Frau, die ihren Sohn bei einem Verkehrsunfall verloren hatte. Sie fiel wie ich in ein tiefes Loch und hat jetzt mit neuem Mut wieder angegriffen“, berichtet Fessenden.