F-Secure gibt im Consumer-Markt Gas
Über eine Vertriebspartnerschaft mit Buhl Data drängt der finnische Sicherheitsspezialist F-Secure ins Retailgeschäft. Nachdem sich der Hersteller einige Zeit aus dem Geschäft mit Flächenmärkten zurückgezogen hatte, stehen die Softwareboxen von F-Secure inzwischen wieder in fast 300 deutschen Media- und Saturn-Märkten
Der Consumer-Markt rückt als Zielgruppe stärker ins Interesse von F-Secure. Während der finnische Security-Spezialist seinen Fokus bisher auf das Geschäft mit Unternehmenskunden gelegt hat, will F-Secure künftig vor allem über Retailmärkte neue Kunden für seine Consumer-Produkte wie »Internet Security«, »Mobile Security« und »Online-Backup« gewinnen.
Zwar gehören Privatkunden zur traditionellen Zielgruppe von F-Secure – vor allem im Service Provider-Umfeld sehen die Finnen sich gut aufgestellt – eine langfristige Strategie in dem hart umkämpften Markt hat dem Hersteller bisher jedoch gefehlt. »Wir haben immer wieder Dinge verändert«, gibt der Deutschlandchef von F-Secure, Klaus Jetter, zu.
So waren die Softwareboxen von F-Secure bis vor drei Jahren in den Regalen der großen Retailmärkte zu finden. Dann hat sich der Hersteller aus dem Verkauf über Flächenmärkte zurückge- zogen, nur um zwei Jahre später einen erneuten Vorstoß ins Retailgeschäft zu wagen – allerdings zunächst nicht mit dem gewünschten Erfolg. Über eine erst kürzlich abgeschlossene Vertriebspartnerschaft mit Buhl Data möchte F-Secure jetzt im zweiten Versuch im Retailgeschäft durchstarten. »Mit Buhl Data haben wir einen Partner gefunden, der keine Konkurrenzprodukte vertreibt und viel Erfahrung im Retail hat. Wir sind jetzt wieder gut in der MSH-Gruppe platziert«, zieht F-Secures Deutschlandchef Klaus Jetter eine erste Bilanz. Die Finnen sind nun nach eigenen Angaben wieder in fast 300 Media- und Saturn-Märkten in Deutschland präsent. »Bei dieser Strategie werden wir bleiben und nicht in einem halben Jahr wieder aussteigen«, versichert Jetter.
Um die Kunden dazu zu bringen, in den Regalen der Flächenmärkte zu den Softwareboxen von F-Secure zu greifen, statt etwa zu den gelben Norton-Produkten von Marktführer Symantec, hat F-Secure in den vergangenen Wochen zum ersten Mal eine groß angelegte Fernsehkampagne gestartet. »Es geht auch darum, unseren Brand nach vorne zu bringen«, so Jetter. Denn nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Gartner ist F-Secure im Markt für Security-Software für Privatkunden zwar die Nummer fünf nach Symantec, McAfee, Trend Micro und Kaspersky. Mit einem Marktanteil von 2,9 Prozent hatten die Finnen im vergangenen Jahr dennoch nur einen relativ kleinen Anteil an dem 3,5-Milliarden-Dollar-Markt. »Unsere Präsenz im Consumer-Markt wird sich noch verstärken«, ist sich Klaus Jetter sicher.
Im Geschäft mit Unternehmenskunden setzt F-Secure weiter auf den direkten Kontakt zu seinen 1.500 Fachhändlern. Nach einer zweijährigen Partnerschaft mit dem Security-VAD Entrada hat F-Secure im Sommer letzten Jahres die Zusammenarbeit mit der Distribution wieder beendet. »Dieses Konzept werden wir nicht mehr ändern«, Deutschlandchef Jetter. »Wir können die Partner von uns aus betreuen.«