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Carrier feilt am Partnerprogramm

Fachhandel kritisiert die Telekom

Während sich die Partner von TCom und T-Mobile im Rahmen des neuen Fachhandelsprogramms stärker engagieren sollen, hapert es weiterhin mit dem Support. <i>CRN</i> erreichten in letzter Zeit zahlreiche Händler-Klagen.

Autor:Redaktion connect-professional • 4.4.2007 • ca. 1:50 Min

Telekom-Chef René Obermann hat sich für das laufende Jahr die Verteidigung von Marktanteilen, Kostensenkung und die Verbesserung des Service auf die Fahnen geschrieben. »Um langfristig bestehen zu können, werden wir 2007 in unserem Unternehmen einiges verändern müssen«, hatte Obermann zum Jahresbeginn in einem Brief an die Mitarbeiter angekündigt. Auch die Fachhandelspartner sollen sich stärker engagieren: Zum Monatsbeginn startete der Bonner Konzern sein neues Partnerprogramm. Künftig gibt es nur noch die einheitliche Bezeichnung »Telekom-Partner«, die bisherigen Partnerprogramme von TMobile und T-Com werden gestrichen. Jeder Händler soll das gesamte Produktportfolio des Konzerns vermarkten. Ziel ist es, auch im Fachhandelsbereich die neue Konzernstrategie der Integration von Festnetz und Mobilfunk umzusetzen. Von den 750 bisherigen T-Mobile-Partnern und den 400 bisherigen T-Com-Partnern werden zunächst 750 die neue Benennung »Telekom-Partner« erhalten.

Mit dem neuen Partnerprogramm stellt die Telekom auch konkrete Anforderungen an den Handel: Der »Telekom-Partner« muss sich verpflichten, das Produktsortiment innerhalb von sechs Monaten auf das komplette Festnetz- und Mobilfunk-Sortiment auszuweiten. Wer nach dieser Frist den Kriterien nicht genügt, verliert den Partner-Status.

Mangelhafter Support

Während die Telekom-Handelspartner mehr leisten sollen, kommt der Konzern mit der vom Vorstand verordneten Service-Offensive offenbar nicht nach: CRN erreichen derzeit vermehrt Händlerbeschwerden über den mangelhaften Support der Telefongesellschaft. Besonders schwer traf es einen Telekom-Partner im Raum Stuttgart: Wie er CRN gegenüber dokumentierte, musste er für den Verkauf des DSL-Tarifs »Surf & Comfort« aufgrund technischer Schwierigkeiten ab dem Zeitpunkt der DSL-Freischaltung vier Mal zu seinem Kunden fahren, bis der Anschluss funktionierte. Wohlgemerkt: Nicht der Kunde hatte technische Schwierigkeiten – der Zugang funktionierte nachweislich aufgrund der Telekom- Technik nicht.

Wie der schwäbische Händler im Gespräch erläutert, stößt er immer wieder auf solche Schwierigkeiten. Die Anschlussvermarktung ist dadurch für ihn kaum noch lukrativ. Als besonders ärgerlich bezeichnet der Reseller die Unterstützung durch die Hotline- Mitarbeiter, die ihn entweder mit falschen Zeitangaben vertrösten (»Morgen klappt es mit dem Anschluss!«), oder ihm unterstellen, dass das Problem an ihm oder am Kunden liege, was tatsächlich jedoch nur selten zutreffe. Auf seine an die Telekom gerichtete Bitte, einen speziellen Technik-Support für Händler einzurichten, erhielt der Reseller die lapidare Antwort, dass dies nicht nötig wäre und auch nicht geplant sei. Von ihren hehren Serviceversprechen scheint die Telekom demnach weiter entfernt zu sein denn je.

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