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CAFM-Ring definiert Qualitätskriterien

Facility-Management-Anbieter schließen sich zur Qualitätssicherung zusammen

Vier der führenden Anbieter von Software für das so genannte Computer Aided Facility Management (CAFM) haben Ende September den "CAFM-Ring" gegründet, der als unabhängige Interessenvertretung fungieren soll. Der Ring soll den Nutzen von IT-Unterstützung im Facility-Management deutlich machen. Zielgruppe sind die FM-Manager in der Industrie und die zuständigen Amtsleiter in der Verwaltung. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung definieren die Ringmitglieder gemeinsame Qualitätskriterien, die professionelle Services und eine nachhaltige Sicherheit der CAFM-Investition gewährleisten sollen. Insgesamt repräsentiert diese Initiative allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 2000 CAFM-Kunden mit über 80.000 Anwendern. Der Ring versteht sich als offene Plattform, weitere CAFM-Anbieter seien willkommen.

Autor:Redaktion connect-professional • 12.10.2008 • ca. 2:15 Min

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"Der CAFM-Ring ist eine freiwillige, offene und unabhängige Zusammenarbeit von
CAFM-Softwarehäusern zum Nutzen und Wohl der Kunden und Anwender. Mitglied kann prinzipiell jeder
Anbieter werden", so Hansjörg Cohnen, Gründungspräsident des Rings und geschäftsführender
Gesellschafter von Aperture. Der Ring basiere auf Kundenorientierung, zu den Prinzipien zählen
Fairness im freien Wettbewerb, transparente Qualitätsstandards sowie Kompetenz, Leistungsfähigkeit
und Zukunftsfähigkeit der Mitglieder. "Wir hoffen sehr, dass sich uns weitere CAFM-Anbieter bald
anschließen und unserer Qualitätsoffensive folgen."

Die Verantwortlichen im Gebäudemanagement bezwecken mit CAFM vor allem, ihre Immobilien und
Liegenschaften strukturiert zu bewirtschaften, auf Basis klarer und aktueller Informationen. Dann
können sie Investitionen beispielsweise für die Instandhaltung oder für Energieeinsparungen
effizient steuern und die Ergebnisse objektbezogen kontrollieren. So steigert CAFM – nachhaltig
eingesetzt – den Wert von Immobilien und Anlagen.

"Die Beschaffung von CAFM hat aber nur dann wirklich Sinn, wenn das eingesetzte System einem
ganzheitlichem Anspruch gerecht wird", so Rainer Hutz, Gründer und Inhaber von Loy & Hutz. "Ein
Kunde unterstützt vielleicht nicht von Anfang an gleich alle relevanten FM-Prozesse mit IT. Aber er
benötigt ein System, das er mittel- und langfristig ausbauen kann und das mit seinen Prozessen
mitwächst". Dazu sei ein modularer Aufbau hilfreich, den der Kunde sich schrittweise erschließen
kann. Im Ergebnis werden dann sowohl die technischen als auch die infrastrukturellen und die
kaufmännischen Prozesse übergreifend mit IT abgedeckt, so der Mitinitiator des CAFM-Rings. Nur dann
erhalte der Kunde Investitionssicherheit und die Aussicht auf einen messbaren Projekterfolg.

Im Gegensatz zu allen anderen Ländern – in USA sind gerade einmal fünf bis zehn Anbieter im
Markt aktiv – sind im deutschen CAFM-Markt nahezu 50 Anbieter tätig. "Umso wichtiger, dass wir uns
mit dem Ring für mehr Offenheit und Ehrlichkeit bei Ausschreibungen gegenüber Kunden und
Interessenten einsetzen", so Dr. Peter Merkel, Inhaber der Speedikon Facility Management AG. "Wir
haben uns insbesondere deswegen für die Gründung des CAFM-Rings eingesetzt, weil wir mehr
Orientierung in einem sehr unübersichtlichen Markt schaffen wollen." Dieser fördert mitunter
kaufmännische Konzepte, die sich am Ende des Tages als nicht seriös erweisen, was das Vertrauen in
die gesamte Branche schädige.

Marktbeobachtungen zeigen in der Tat, dass die Angebote für Beschaffung und Einführung von CAFM
oft weit auseinander liegen. Auf den ersten Blick variieren sie häufig um Faktor 5 für ein
Basissystem. Wer sich zunächst allein an den postulierten Einführungspreisen orientiert, werde
nicht selten auf halber Strecke der Einführung seines CAFM-Systems von weiteren Kosten böse
überrascht, so Insider.

"Bei CAFM handelt es sich um eine umfassende und weitreichende IT-Lösung, die meist als
Standardsoftware mit kundenspezifischer Ausprägung zum Einsatz kommt", meint Ralf Golinski,
Mitgründer von Conject. "Wir haben den CAFM-Ring vor allem deshalb mitinitiiert, weil wir den
Nutzen hochwertiger Softwarelösungen und professioneller Dienstleistungen in der Beratung und
Implementierung besser vermitteln wollen." Erstaunlicherweise befassten sich sehr viele Käufer noch
nicht tiefergehend mit der Frage nach dem "Return ihres Investments". "Dabei zeigt eine Vielzahl
unserer Kundenprojekte, dass sich der Aufwand für CAFM bei konsequentem Einsatz bereits nach zwei
bis drei Jahren amortisiert."

LANline/jos