Familienministerin will Verhaltensregeln für Social Networks
In einem Interview mit der Rheinischen Post hat Familienministerin Ursula von der Leyen gefordert, junge Internet-Nutzer besser zu schützen. Speziell Social-Networking-Plattformen müssten einen »Verhaltenskodex« entwickeln.

Einen »achtsamen und wachsamen Umgang miteinander« fordert Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen von Betreibern und Nutzern von Social-Networking-Diensten wie StudiVZ, Facebook und Co. In einem Gespräch mit der Online-Ausgabe der Rheinischen Post wies die Ministerin auf die Gefahren hin, die solche Plattformen für Kinder und Jugendliche darstellen können.
»Minderjährige müssen beispielsweise wissen, dass sich Erwachsene mit üblen Absichten in ihre Chats einschleichen können«, so die Ministerin. Allerdings will von der Leyen Online-Plattformen nicht per se verteufeln. Jugendliche könnten soziale Kompetenzen im virtuellen Miteinander ebenso erwerben wie im realen Leben.
Allerdings will die CDU-Politikerin gegen negative Begleiterscheinungen wie Cyber-Mobbing vorgehen. Sie will deshalb zusammen mit den Betreibern von Social-Networking-Plattformen einen »Verhaltenskodex« entwickeln.
Was sie konkret darunter versteht und wie verbindlich ein solches Kodex sein soll, ließ von der Leyen offen. In jedem Fall dürfte ein solcher Vorstoß erneute heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit und der Internet-Gemeinde auslösen, Stichwort Zensur beziehungsweise staatliche Kontrolle von Internet-Inhalten.
Von der Leyen war bereits im Rahmen der Diskussion um das Sperren von Kinderporno-Web-Sites scharf kritisiert worden. Kritiker sehen in der Regelung, die inzwischen greift, einen ersten Schritt in Richtung Einschränkung der Meinungs- und Informationsfreiheit.