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Leichte Preissteigerungen bei 2,5- und 3,5-Zoll-Disks

Festplattenmarkt hinter den Erwartungen

Die Broadline-Distribution hatte größere Hoffnung in das Harddisk- Business der vergangenen Monate gesetzt. Noch ist die Nachfrage verhalten, die Branche rechnet aber mit einer baldigen Besserung. Gefragt sind Laufwerke ab 500 GByte. Hier werden sogar Lieferengpässe erwartet.

Autor:Markus Reuter • 15.9.2008 • ca. 1:55 Min

Händler müssen für Desktop-Festplatten mit SATA-Schnittstelle wieder mehr Geld ausgeben. Seit Anfang August sind die HEKs zum Teil um bis zu fünf Prozent gestiegen. »Die Situation ist bis auf einige punktuelle Lieferengpässe und wesentlich höhere Europreise unverändert verhalten«, erklärt Hormoz Vardeh, Team-Leiter Storage bei Actebis Peacock. »Der Abverkauf blieb in den ersten beiden Monaten des laufenden Quartals hinter den Erwartungen zurück«, meint auch Marc-Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. »Wir rechnen mit einem Anstieg im September und im Jahresendgeschäft. Die Verfügbarkeit für nahezu alle Festplattenkapazitäten ist insofern sehr gut. Die Preise sind im dritten Quartal sehr stabil, bisher zeichnet sich kein extremer Preisverfall ab.«

Bei kleineren Distributoren fällt das aktuelle Resümee dagegen positiver aus. Ecom zeigt sich beispielsweise sehr zufrieden mit den Absätzen im aktuellen Quartal. Auch die Entwicklung des Dollarkurses hätte in den letzten Wochen zu einer Belebung des Marktes beigetragen. »Wir verzeichnen derzeit einen regen Bedarf nach Festplatten, besonders die Kapazitäten mit 500 GByte und einem TByte sind sehr gefragt «, sagt Michael Christlmaier, Key Account Manager bei Ecom, gegenüber CRN. »Bis jetzt gibt es noch keine Verfügbarkeitsengpässe, wir gehen jedoch davon aus, dass sich der Markt ab spätestens Oktober auf Engpässe einstellen muss.« Besonders die Größen mit 500 GByte und einem TByte sollen davon betroffen sein. Zwangsläufig sei deshalb in diesem Segment mit Preissteigerungen zu rechnen.

Wer heute noch IDE-Drives benötigt, muss dafür mittlerweile tiefer in die Tasche greifen. Während eine SATA-Disk mit 320 GByte im HEK rund 35 Euro kostet, liegt die IDE-Version bei circa 40 Euro. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen, denn die meisten Hersteller haben die Produktion von PATA-Festplatten eingestellt.

Immer mehr Zuspruch verzeichnen dagegen 2,5-Zoll-Laufwerke. Im 4-Wochen-Rückblick notieren die HEKs ein einigermaßen stabiles Niveau, mit je nach Typ leichten Ausschlägen nach oben wie unten. Zu beachten ist, dass sich drei Geschwindigkeitstypen im Markt tummeln. So kostet Fujitsus »MHX2250BT J100H« mit 250 GByte und 4200 U/min 46,50 Euro. Die 5400-U/min-Modelle Samsung »HM250JI« und Western Digital »WD3200BEVT« sind sogar schon ab 45 Euro erhältlich. Laufwerke mit 7200 U/min wie das Toshiba »MK1251GSY« mit 120 GByte kosten mit einem HEK von knapp 53 Euro in etwa 20 Euro mehr als vergleichbare Modelle mit 5400 U/min.

»Die Nachfrage nach 2,5-Zoll- Festplatten wird weiter steigen«, erwartet Florian Gerken, Business Manager Components bei Ingram Micro. »Vor allem, weil nun auch höhere Kapazitäten, bis zu 500 GByte, durch die Hersteller angeboten werden.« Hier buhlen in erster Linie Fujitsu und Hitachi GST um den Handel.