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Speichersysteme

Flash-Speicher als soll Storage-Area-Network ersetzen

Eine Alternative zu Storage-Area-Networks (SANs), so zumindest der Hersteller Fusion-io, sei das »io-Drive«. Es handelt sich um ein Speichersystem auf Basis von NAND-Flash-Speicherchips.

Autor:Bernd Reder • 3.4.2008 • ca. 1:35 Min

Mit 80, 160 und 320 GByte Kapazität verfügbar: das io-Drive der amerikanischen Firma Fusion-io.

Das io-Drive der amerikanischen Firma Fusion-io ist mit Kapazitäten zwischen 80 und 320 GByte erhältlich. Das Unternehmen beharrt darauf, dass es sich beim io-Drive nicht um eine konventionelle Solid-State-Disk (SSD) handle, sondern vielmehr um eine Enterprise-Storage-Lösung.

Das System wird über einem PCI-Express-Steckplatz in einen Server eingeklinkt. Die Input-/Output-Leistung pro Sekunde liegt bei 87.500 IOPS, wenn Datenpakete von 8 KByte verwendet werden. Die Leserate beträgt laut Datenblatt 700 MByte/s. Beim Schreiben erzielt das io-Drive 600 MByte/s.

Fusion-io sieht das Speichersystem als Alternative zu Storage-Area-Networks. Diese erfordern nach Angaben der Firma einen wesentlich höheren Aufwand, was die Installation und das Management betrifft. Das io-Drive lasse sich dagegen in unterschiedlichen Systemen in einem Rechenzentrum installieren und bilde so eine Storage-Infrastruktur, die sich ohne spezielle Tools verwalten lasse.

Außerdem, so Fusion-io, kann ein Unternehmen dann einen Teil seiner Fibre-Channel-Systeme, RAID-Controller und Hostbus-Adapter ausmustern.

Hochleistungsrechner im Visier

Ob das System das Zeug hat, klassische SANs zu ersetzen, sei dahingestellt. Zumindest auf den ersten Blick eignet sich das Flash-Storage-System offenkundig besser dazu, Server-Systemen und Hochleistungs-Workstations einen Leistungsschub zu verpassen. Dafür spricht die hohe I/O-Leistung. Ein Standard-Server, der mit mehreren Laufwerken ausgestattet wird, kann nach Angaben des Anbieters an die 400.000 IOPS erreichen.

In einem Dokument auf seiner Web-Seite führt Fusion-io allerdings auch andere Einsatzfelder für das Speicher-System auf: Sicherheits-Appliances, Grafik-Workstations und Web-Server. Hier, das heißt bei Geräten und Anwendungen, die auf einen großen Datendurchsatz angewiesen sind, könnte das eigentliche Potenzial der Technik liegen.

Dafür spricht auch der relativ moderate Preis. Das io-Drive mit 80 GByte kostet 2400 Dollar, die Version mit 160 GByte an die 4800 Dollar. Die Variante mit 320 GByte ist für 8900 Dollar zu haben. Bis Ende des Jahres will Fusion-io die Speicherkapazität auf 640 GByte erhöhen. Ein System mit mehr als einem Terabyte ist für kommendes Jahr geplant.

SSD in Storage-Systemen von EMC

Auf die Idee, mithilfe von Flash-Speichern die Leistung von Storage-Systemen zu erhöhen, ist auch EMC gekommen. Im Januar kündigte das Unternehmen an, Solid-State-Disks mit 73 und 146 GByte in die Symmetrix-DX4-Geräte zu integrieren (siehe Beitrag).

Damit will EMC Anwendungen und Geräte beschleunigen, die hohe Lese-/Schreibgeschwindigkeiten erfordern, etwa Echtzeit-Transaktionssysteme, Web-Server, Online-Buchungssysteme et cetera. Allerdings setzt EMC im DX4 auch weiterhin konventionelle Festplatten ein.