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Prognosen je nach Bezugsgröße Dollar oder Euro stark abweichend

Forrester: IT-Markt wird um drei Prozent schrumpfen – aber nur in Dollar gerechnet

Erstmals sieht ein führendes Marktforschungsinstitut ein echtes Minus für den IT-Markt in diesem Jahr. Doch falls die von US-Präsident in spe Barack Obama geplanten Maßnahmen zur Ankurbelung der US-Wirtschaft schnell verabschiedet werden, könnte es im nächsten Jahr bereits wieder besser werden.

Autor:Redaktion connect-professional • 13.1.2009 • ca. 1:20 Min

Der Weltmarkt für IT-Produkte und -Dienstleistungen wird laut Forrester in diesem Jahr um drei
Prozent auf 1.660 Milliarden Dollar zurückgehen. Das meinen die Analysten von Forrester in ihrem
jüngsten Forschungsbericht.

Einige IT-Segmente werde es jedoch nicht so hart treffen. Hierzu gehöre vor allem der
RFID-Markt, der auch 2009 weiter wachsen werde, auch der Softwaremarkt bleibe mit einem
Gesamtvolumen von 388 Milliarden Dollar nahezu unverändert.

Dafür werde es bei der Computerhardware, bei Kommunikationsgeräten und IT-Services stärker
bergab gehen. Als Grund dafür sieht Forrester die rasante Ausbreitung von Servervirtualisierung
sowie das Hinausschieben von Desktop- und Laptop-Anschaffungen

Für das eben zu Ende gegangene Jahr rechnen die Forrester-Experten noch mit einem Wachstum von
acht Prozent. "Vor allem die schwache US-Wirtschaft wird den Gesamtmarkt in diesem Jahr ins Minus
bringen", meint Forrester-Analyst Andrew Bartels.

Folglich haben auch die jüngsten Wechselkursänderungen erheblichen Einfluss auf die
Marktprognose. Auf Eurobasis wird es 2009 ein Plus von sechs Prozent geben, was nicht wesentlich
schlechter ist als in 2008.

Um diese Verzerrungen auf Grund von Wechselkursänderungen abzuschwächen, hat Forrester einen
virtuellen Korb an lokalen Währungen geschaffen, der mit der jeweiligen IT-Marktgröße gewichtet
ist. Danach wird das IT-Wachstum in diesem Jahr weltweit um drei Prozent zulegen.

Für 2010 sind die Aussichten dann wieder besser. So soll der Gesamtmarkt auf Dollarbasis im
nächsten Jahr um rund neun Prozent zulegen. Auf Eurobasis werden es dagegen nur drei Prozent sein,
da die Analysten davon ausgehen, dass die Dollarstärke zum Jahresende zurückgehen wird. Bezogen auf
den gewichteten Währungskorb erwartet Forrester im nächsten Jahr ein Plus von sechs Prozent.

Basis für die neue Marktprognose ist eine allgemeine gesamtwirtschaftliche Erholung in der
zweiten Jahreshälfte sowie eine Abschwächung des Dollarkurses zum Jahresende. Dass sich die
US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen wird, basiert auf der Annahme eines neuen
Stimuluspakets der US-Regierung, einer Erholung des US-Kreditmarkts und günstigerer
Energiepreise.

Harald Weiss/wg