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Online-Publishing

Französisches Gericht verurteilt Google zu Geldstrafe

Eine Geldbuße von 300.000 Euro hat ein Gericht in Paris gegen Google verhängt. Die Begründung: Der Suchmaschinen-Betreiber habe illegal französische Bücher gescannt und online verbreitet.

Autor:Bernd Reder • 21.12.2009 • ca. 0:40 Min

Schlappe für Google vor einem Gerichtin Frankreich: Der Suchmaschinen-treiber soll 300.000 Euro Strafe zahlen.

Google soll 300.000 Euro Strafe an den französischen Verlag La Martinière zahlen. Das Unternehmen hatte den Suchmaschinen-Riesen verklagt, weil dieser online Auszüge aus Büchern veröffentlicht hatte, die der Verlag herausbringt.

Das Urteil könnte einen Präzedenzfall schaffen, an dem sich Gerichte anderer Länder orientieren. Auch in Deutschland ist die Praxis von Google umstritten, Bücher einzuscannen und online verfügbar zu machen.

In den USA arbeitet Google bereits seit 2004 mit Bibliotheken zusammen und hat Millionen von Werken erfasst. Einen Streit mit zwei amerikanischen Autorenverbänden hat der Konzern vor kurzem beigelegt. Gegen Zahlung von Nutzungsgebühren darf Google nun Exzerpte der Werke von Autoren veröffentlichen, die Mitglieder in diesen Organisationen sind.

Dagegen haben Verhandlungen mit vergleichbaren Verbänden in anderen Ländern bislang nicht das Ergebnis gebracht, das sich Google erhoffte. Zwar wurden auch mit europäischen Verlagen Abkommen geschlossen. Doch von einem Durchbruch auf breiter Ebene kann noch nicht die Rede sein.

Google will gegen die Entscheidung des französischen Gerichts Berufung einlegen.