Gartner und die schöne neue Welt
Gartner und die schöne neue Welt: Die Marktforscher von Gartner prophezeien eine Revolution, die Unternehmensanwendungen grundlegend wandeln wird.
Analysten werden für Visionen bezahlt. Besonders weit aus dem Fenster gelehnt hat sich nun Gartner auf einem Kongress in Sydney. Zwischen 2008 und 2013 werde es Hauptziel der CIOs sein, die existierenden disparaten Unternehmensanwendungen hin zu einem verschmolzenen Applikations-Portfolio zu transformieren. CIOs stehen unter einem starken Druck von Seiten Ihrer Vorgesetzten, die konkrete Wettbewerbsvorteile von Seiten der IT erwarten: Sie müssen die Lücke zwischen dieser Erwartungshaltung und der Realität schließen. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier laut Gartner, den derzeitigen Siloaufbau von untereinander getrennten Anwendungen aufzugeben und stattdessen einen integrierten, multidimensionalen Zugang zum Applikations-Portfolio-Management zu finden. „CIOs haben drei Möglichkeiten: Erstens gar nichts tun. Zweitens das Vertrauen in die Hersteller und deren Roadmap zu setzen. Oder drittens sich auf eine schöne neue Welt einlassen, in der sie Applikationen beziehen, die sie mittels verschiedener Zugangswege erhalten“, erklärt Andy Kite, Vice President von Gartner. Konkret soll das heißen, dass beispielsweise eine Customer-Relationship-Management-Lösung outgesourct wird, die HR mittels Software as a Service (SaaS) bezogen wird, und die Warenkataloge von einer Software Oriented Architecture (SOA) Business Process Platform bereitgestellt werden. Dadurch würde eine Wissensrevolution geschaffen, die es beispielsweise einer Pharmafirma erlauben würde, ihre IT-Ressourcen eher darauf zu verwenden, neue Arzneien zu entwickeln, statt nur die vorhandenen in Umlauf zu bringen. „Wir erwarten, dass sich CIOs auf ein hybrides Modell zwischen der Hersteller-Roadmap und der schönen neuen Welt festlegen“, schloss Kite.