Gewinnsprung bei CAD-Spezialist Nemetschek
Die Entspannung in der Baubranche schlägt sich positiv bei CAD-Herstellern nieder. Die Nemetschek AG aus München beendet eine lange Phase der Stagnation und geht in Sachen Datenaustausch gemeinsam mit anderen Softwareherstellern in die Offensive.

Erstmals seit sechs Jahren liegt der Umsatz bei Nemetschek, Softwarehersteller für die Baubranche und Immobilienmanagement, deutlich über der Grenze von 100 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr erzielten die Münchner ein Umsatzplus von 8,3 Prozent auf 107 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich sogar um über ein Drittel auf 18 Millionen Euro. Die zuletzt anziehende Konjunktur hat auch die Baubranche erreicht, folglich steigen wieder die Investitionen in Planungs- und Konstruktionssoftware, was der CAD-Branche neuen Auftrieb gibt.
Auf das positive Umfeld hat sich Nemetschek bereits letztes Jahr vorbereitet. Vergangenen Winter kauften die Münchner die belgische SCIA, einen Spezialisten für Ingenieurbau-Software. Ende 2006 folgte dann die größte Akquisition der Firmengeschichte: Nemetschek schloss eine Mehrheitsbeteiligung (54,3 Prozent) an der ungarischen Graphisoft. »Wir festigten unsere Position an der Spitze der Branche«, bekräftigt Ernst Homolka, Vorstandssprecher der Nemetschek AG, nochmals die Vorreiterrolle des Softwareherstellers.
Auch in technologischer Hinsicht will Homolka künftig Maßstäbe setzen. Der Manager kündigte eine engere Zusammenarbeit mit Adobe an, um den Standard PDF »als Zukunftsformat für den Datenaustausch in der Baubranche« durchzusetzen. Künftig sollen alle Produkte von Nemetschek auf Basis von PDF und PDF-3D miteinander kommunizieren können.
Zudem hat Homolka mit der Münchner Baulogis GmbH, einem international tätigen Unternehmen im Bereich internetbasierter Softwarelösungen für die Bau- und Immobilienbranche, eine strategische Kooperation geschlossen. Sie sieht vor, künftig bei der Produktentwicklung, der Vermarktung und dem Ausbau des Vertriebs eng zusammenzuarbeiten.