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Datenschutz

Google: Behörden fragen Nutzerdaten ab

Die Anfragen von Behörden, die Zugriff auf Daten von Nutzern von Google-Services haben möchte, hat das Internet-Unternehmen. Laut Google gingen alleine zwischen Juli und Ende Dezember 2009 rund 10.000 solcher Ersuche ein.

Autor:Bernd Reder • 21.4.2010 • ca. 1:00 Min

Googles Government Request Tool listet die Zahl der Anfragen von Behörden aus einzelnen Ländern auf.
Googles Government Request Tool listet die Zahl der Anfragen von Behörden aus einzelnen Ländern auf.

In einem Blog-Beitrag schreibt Dave Drummond, Senior Vice President Corporate Development von Google, dass das Unternehmen regelmäßig von Behörden aus aller Weltkontaktiert wird, welche die Herausgabe von Daten von Google- und Youtube-Nutzern verlangen. »In den meisten Fällen sind diese Anfragen legitim«, so Drummond. Die Informationen würden beispielsweise im Rahmen von staatsanwaltlichen Ermittlungen benötigt.

Im zweiten Halbjahr 2009 verzeichnete Google rund 10.000 solcher Anfragen. Die meisten, rund 3600, stammten von US-Behörden. Auf dem zweiten Platz rangierte Brasilien mit 3663 Ersuchen. Deutschland war mit 458 Anträgen auf Platz sieben zu finden, hinter Großbritannien, Indien, Frankreich und Italien.

In einem geringen Anteil der Anfragen geht es darum, Inhalte von Google-Web-Seiten zu entfernen. Dies können beispielsweise Youtube-Videos sein. Spitzenreiter in dieser »Disziplin« ist Brasilien mit 291 Anfragen im zweiten Halbjahr 2009, gefolgt von Deutschland (188) und Indien (142).

Auf der Web-Seite Government Requests hat das Unternehmen die Ergebnisse der Auswertung aufgelistet. Dort ist für jedes Land die Zahl der Rechtshilfeersuchen zu finden. Tiefer gehende Informationen, etwa von welchen Behörden die Anfragen stammten oder welchen Kategorien sie zuzuordnen sind, sind dort allerdings nicht aufgeführt.

Google will die Daten im Halbjahresrhythmus aktualisieren. Sie sollen den Internet-Usern unter anderem ein Gefühl dafür geben, wie ausgeprägt die Kontrolle von Internet-Aktivitäten von Bürgern in einzelnen Ländern ist. »Wir glauben, dass die größere Transparenz den Bestrebungen entgegenwirkt, das Internet zu zensieren«, so Drummond.