Google bekämpft Open Source Projekt
Mit der Software »Gaia« wollte ein russisches Open Source Projekt einen alternativen Client zum Betrachten des Kartenservices Google Earth bereitstellen. Doch Suchmaschinenbetreiber Google sorgte dafür, dass das Angebot schnell wieder aus dem Internet verschwand.
Wer diese Tage die Internetseite des Open Source Projekts »Gaia« besucht, wird dort keinen Download-Link für den Alternativ-Client zum Betrachten des Kartenservices Google Earth mehr vorfinden. Wie die Webseite informiert, entschlossen sich die »Gaia«-Anbieter nach Erhalt eines Schreibens des Google Earth Chefentwicklers Michael Jones zur Einstellung ihres Projekts. Es handle sich dabei um eine freie Entscheidung, die ohne jeden Druck von Seiten Google zustande gekommen sei, so die Webseiten-Betreiber.
Das auf der Seite veröffentlichte Schreiben des Google-Mitarbeiters Jones spricht allerdings stellenweise eine andere Sprache. So wird »Gaia« als klarer Verstoß gegen die Benutzungsbedingungen von Google Earth gewertet und auf die ausschließliche Verwendung des Original-Clients gepocht. Bei den russischen Entwicklern des Open Source Projekts sorgten die Klarstellungen von Google offensichtlich für einige Aufregung. Anwendern von »Gaia« wird nun empfohlen, das Programm nicht nur von ihren Rechnern zu entfernen, sondern auch alle mit dem Programm verbundenen Daten und Cache-Dateien zu löschen.
Brancheninsider gehen davon aus, dass Google, das in seiner Applikation Earth enthaltene Potenzial zur Verbindung von Geodaten und E-Commerce-Angeboten künftig verstärkt kommerziell nutzen will. Der entschiedene Schutz des eigenen geistigen Eigentums ist da nur verständlich. Gleichzeitig verliert der Suchmaschinen-Überflieger aber auch zunehmend das Image des innovativen, alternativen Internet-Konzerns.
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