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Entwicklerkonferenz in München

Google fordert Microsoft und Apple heraus

Die Strategie des Internet-Konzerns nimmt zunehmend Konturen an: Mit seinen Web- Anwendungen bietet Google eine Alternative zu Microsoft, während das neu auf dem Google Developers Day vorgestellte Android-Handy »T-Mobile G1« dem iPhone Konkurrenz macht.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.10.2008 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Google fordert Microsoft und Apple heraus
  2. Grundprinzip Open Source

Ob Google Apps, das Handy-Betriebssystem Android oder die Internet-Allianz Open Social: Mit einem steten Reigen an Neuentwicklungen präsentierte sich Google in den letzten Monaten als Hansdampf in allen Gassen, doch schien dem Internet-Konzern bisweilen ein strategischer Rahmen zu fehlen. Für mehr Klarheit sorgte hier der Google Developers Day, zu dem das Unternehmen in München mehr als 500 Software-Entwickler begrüßte.

Google setzt darauf, dass immer mehr Anwendungen in den Browser wandern, per Cloud Computing gehostet werden und somit auch einer wachsenden Anzahl von Mobilfunknutzern zur Verfügung stehen. Während das Google- Diktum »Wir wollen nicht mit Microsoft konkurrieren« lange als inhaltsarmes Dementi galt, wird nun klar, dass es dem Internet-Konzern tatsächlich nicht um Konkurrenz geht. Vielmehr will Google langfristig mit seiner Web-Strategie die Produkte des Redmonder Software-Giganten überflüssig machen. »Der Funktionsumfang des Open Web entspricht inzwischen den Leistungsmerkmalen nativer Software«, bilanzierte denn auch Chris DiBona, der bei Google das Open Source-Programmleitet.

Wie DiBona erläuterte, konzentriert sich Google auf drei Schwerpunkte: »Wir wollen den Client immer leistungsstarker machen, eine bessere Zugänglichkeit für das Cloud Computing erreichen und die Konnektivität durchgehend verfügbar machen. « Konkret bedeute das, dass Webbrowser wie Mozilla Firefox oder die Google-Entwicklung Chrome immer mehr die Funktionen eines Betriebssystems übernähmen. Bereits heute könne man eine Vielzahl von Applikationen ohne mühsame Installation im Browser nutzen und künftig wolle Google noch mehr Desktop-ähnliche Anwendungen ins Web bringen. Chrome-Entwickler Ian Fette ergänzte dazu: »Der Browser ist heute wichtiger als das Betriebssystem.«

Der Open Source-Gedanke nimmt dabei in der Strategie von Google eine wesentliche Position ein. Wie Chris DiBona erklärt, basierten viele Google-Entwicklungen auf Open Source-Projekten und sei auch der Programmcode der meisten Produkte des Suchmaschinenkonzerns frei verfügbar. »Immer wenn man Google benutzt, hat man es im Grunde mit Open Source Software zu tun«, so der Google-Manager.